Granada (Provinz)

Die andalusische Provinz Granada besticht durch ihre abwechslungsreichen Landschaften (von der tropischen Küste bis hin zu den höchsten Bergen des spanischen Festlandes in der Sierra Nevada) und den zauberhaften Gemeinden und Dörfern, die auch heute noch reich an Kulturerbe sind.

Die Provinz Granada auf einen Blick

Region: Andalusien (8 Provinzen)
Nachbarprovinzen: Almería, Murcia, Albacete, Jaén, Córdoba und Málaga
Hauptstadt: Granada (ca. 240.000 Einwohner)
Einwohner: Granadinos
Fläche: 12.635 km²
Bevölkerung: 901.220
Gemeinden: 208

Naturparks:

  • Sierra de Baza: Das Gebirge und der Naturpark liegen im Osten Granadas. Sierra de Baza hat zahlreiche, hohe Berge (höchster Gipfel: Calar de Santa Bárbara mit 2.269 m).
  • Sierra de Castril: Der Naturpark erstreckt sich auf einer Fläche von 12215 Hektar und ist bekannt für seine Eichen und Pinien sowie für seltene Raubvogelarten, Otter, Wildkatzen und -schweine.
  • Sierra de Huétor: Die Sierra de Huétor (Höhen zwischen 1100 – 1890 m) wurde 1989 zum Naturpark. Sie liegt inmitten der Provinz Granada und ist Heimat seltener Tier- und Pflanzenarten.
  • Sierra Nevada: Der Sierra Nevada Nationalpark erstreckt sich über die Provinzen Granada und Almería. Hier finden sich die höchsten Gipfel: Veleta und Mulhacén.

typische Speisen: „tapeo granadino“ – kleine gratis Tapas in Kneipen und Bars, Piononos – kleines Süßgebäck, Habas fritas con jamón (gebratene Bohnen mit Schinken), die Pencas de acelga rellenas(gefüllte Mangoldstengel), Tortilla del Sacromonte (Kartoffelomelett mit Hirn) u.v.m.

Quelle: Zahlen von 2008. Nationales Institut für Statistik (INE)

Die einzigartige Lage

Die Provinz Granada ist von Gebirgsketten umgeben und bietet – von der Mittelmeerküste bis zu den Bergen in der Sierra Nevada – spanische Höhenunterschiede von fast 3500 Metern. In Granada kann man das Meer in den Küstenregionen und den Schnee in der Sierra Nevada genießen… Der Winter in Granada, mit Temperaturen die durchschnittlich selten unter 16-18 Grad liegen, lädt genauso zum Verweilen ein, wie der Sommer mit 15-28 Grad in den Küstenregionen und am Pardollano. Im Hinterland von Granada kann das Thermometer allerdings im Sommer auch bis auf 40 Grad steigen.

Wirtschaft

Wirtschaftlich geprägt ist Granada unter anderem vom Tourismus und der Landwirtschaft. Andalusien gehört zu den beliebtesten Touristenzielen Spaniens. Die Provinz Granada ist z.B. aufgrund ihres außergewöhnlich guten Skigebietes in der Sierra Nevada, zahlreichen Naturparks, Granada-Stadt, alten Bauwerken, den Bademöglichkeiten an der Costa Tropical und vielem mehr bei Touristen bevorzugtes Reiseziel. Neben dem Tourismus lebt die Wirtschaft der Provinz Granada u.a. von der Landwirtschaft. In den Hochebenen Granadas werden zum Beispiel Getreide, Sonnenblumen, Mandelbäume und Pappeln angebaut.

Infrastruktur

Ca. 15 km westlich von Granada-Stadt liegt der Flughafen (GRX) Federico García Lorca Granada-Jaén Airport. Über die A-92 Autobahn nach Sevilla ist er bequem mit dem Taxi, Bus oder Auto zu erreichen. Eine Fahrt mit dem Taxi vom Flughafen bis zur Stadtmitte von Granada kostet um die 17 EUR. Die gleiche Strecke kostet mit dem Bus um die 3 EUR. Außerdem finden Reisende in der Ankunftshalle des Flughafens zahlreiche Autovermietungen.

Tourismus

Die Provinz Granada ist für ihre Tourismusvielfalt bekannt. Ganz gleich ob Kultur- & Städte, Sonne- & Strand-, Gesundheits-, Sprach- oder Aktivtourismus – Granada hat die vielfältigsten Angebote.

Geschichte

Erst 1916 entdeckte, archäologische Funde beweisen, dass die Provinz Granada bereits im Zeitalter Paläolithikum bewohnt war.

  • 1000 v. Chr. – Phönizier in Küstensiedlungen in Granada
  • 550 v. Chr. – Machtübernahme durch die Karthager – Handelszone und Besiedlung in der Provinz Granada
  • 5. Jahrhundert – Einnahme der Stadt Granada durch die Westgoten: Wachstum der Stadt und Verbreitung des Christentums, erstmals militärische Enklave – über 200 Jahre Epoche der Westgoten
  • 711 – 1492 – maurischen Soldaten überqueren unter der Führung von Tarik ibn Ziyad die Grenze von Afrika – tausende Mauren siedelten sich in verschiedenen Regionen Spaniens an – arabische Könige regierten mehrere Jahrhunderte in Granada – Wohlstand durch die Regierungszeit bis ins 14. Jahrhundert – moderne landwirtschaftliche Entwicklung und religiöse Toleranz, bei der Christen, Juden und Muslime Seite an Seite lebten – Unabhängigkeit und Reichtum durch die Loyalität des spanischen Königs Fernando III – Pakt diente den Mauren als Schutz vor einer spanischen Invasion bis zum 2. Januar 1492 – Eroberung durch Fernando – Araber wurden zunächst geduldet
  • 1499 – Kardinal Cisneros fordert Taufe für alle Mauren – Rechte der Araber wurden nach und nach beschnitten (Verbot für arabische Kleidung, Sprache ausschließlich Spanisch)
  • 1568 – Rebellion durch die Mauren – Mauren wurden durch Spanier besiegt und des Landes Granada verwiesen

Regionen & Sehenswürdigkeiten

Die Stadt Granada

Alhambra Granada

Die Hauptstadt Granada betört die Sinne mit atemberaubend schönen und historischen Sehenswürdigkeiten, die besonders unter arabischen Einfluss geprägt wurden. Prunkbauten wie der Alhambra und andere herrliche Bauwerke, tragen noch heute zum unverkennbaren Charakter des Stadtbildes bei. Sehenswert ist zum Beispiel die, von Königin Isabel von Kastilien 1523-1703 erbaute, Kathedrale, die in der königlichen Kapelle ein Mausoleum beherbergt, das als letzte Ruhestätte spanischer Könige diente. Die Gassen im Stadtviertel Albacin laden zum Träumen von arabischen Märkten und zu herrlichen Spaziergängen ein. Granada ist außerdem berühmt für den Flamenco. Sacromonte, das legendäre, auf dem Klosterberg gelegene Zigeunerviertel in Granada-Stadt, gilt unter Experten als eine der Flamenco-Geburtsstätten. Die Höhlen von Sacromonte beherbergen auch heute noch Zigeuner und diverse Flamencoschulen und Diskotheken.

Alpujarra und Valle de Lecrín

Las Alpujarras nennt sich eine Region im Süden der Sierra Nevada die zauberhafte Bergdörfer, malerische Täler, Schluchten sowie ein einzigartiges Ökosystem bietet. Durch das Schmelzwasser wird, das in Terrassen angelegte, Ackerland auf natürliche Weise bewässert und bietet  im extremen Kontrast zu tiefer gelegenen, trockenen Bergregionen eine einladende, grüne Oase. Acht Jahrhunderte arabischer Herrschaft prägen auch hier das Bild von treppenartiger Architektur, einladender Gastronomie und sogar den Namen der Region.

Die Alpujarra (meist wird für diese Region der Singular verwendet) laden zu ausgedehnten Wanderungen und einem Besuch in herrlichen Dörfern oder zur Entspannung z. B. im Kurort Lanjarón ein. Bevorzugte Ziele sind die Schlucht von Poqueira und Trevélez, die höchstgelegene Gemeinde Europa, die für ihren ausgezeichneten Schinken bekannt ist.

Sierra Nevada

sierra-nevada-granada

In der Sierra Nevada, die in direkter Nachbarschaft zu Alpujarra und El Marquesado del Zenete liegt, findet man die höchsten Berge der Iberischen Halbinsel. Das alpine Klima bietet hier herrliche Sommer und kalte Winter. Malerische Dörfer erzählen von langen Traditionen und strahlen Ruhe und Gemütlichkeit aus. Hervorragende Skimöglichkeiten und eine einmalige Flora und Fauna machen die Sierra Nevada zu einem einladenden Urlaubsgebiet.

El Altiplano: Baza und Huéscar

El Altiplano im Nordosten Granadas besticht durch eine Ebene, die von den Gebirgsketten Sagra, Castril, Baza und Orce umzogen wird. Nachdem die Christen die Region erobert hatten, wurden hier die Stiftskirchen von Huéscar und Baza gebaut. Neben den regionalen Köstlichkeiten genießen Besucher unter anderem die malerische Umgebung der Naturschutzgebiete, Sierra de Baza und Sierra de Castril.

Costa Tropical

An der Costa Tropical ist Badespaß garantiert – unzählige kleine Buchten finden sich z. B. in Albuñol, Castell de Ferro-Gualchos und La Mamola-Polopos. Neben den Stränden bietet die Costa Tropical auch einzigartige Sehenswürdigkeiten wie in Almuñécar. Hier finden Besucher u. a. die Überreste einer Pökelfabrik der Römer und eine arabische Festung. In Motril verzaubern das Santuario de Nuestra Señora de la Cabeza und die Iglesia Mayor de la Encarnación ihre Gäste. In der am Mittelmeer gelegenen Industriestadt werden Zuckerrohr, Papier und Fisch weiterverarbeitet.

Sierra de Alhamilla – Europas einzigste Wüste

Die Sierra de Alhamilla ist, mit einer Niederschlagsmenge kleiner als 150mm/Jahr, Europas einzige Wüste. Die Wüste wurde von der Filmindustrie als Kulisse für zahlreiche Italo-Western-Produktionen genutzt.

Guadix und El Marquesado

Im Osten Granadas liegt die Hochebene der Regionen Guadix und El Marquesado. Ein reiches Erbe an archäologischen Funden, die auch heute noch überall gegenwärtigen, typischen Handwerkskünste (Keramik-, Kupferschmiede-, Korbflechtkunst) und die zahlreichen Feste und Traditionen prägt diese Regionen.

Poniente Granadino

Der im Westen Grandas gelegene Gemeindekreis verzaubert seine Besucher mit herrlichen Landschaften: Gebirgsketten, Feldern, Flüssen u.v.m. Die Kulturen der Christen und Mauren erzählen hier Jahrtausende alte Geschichten. Wahre Gaumenfreunden sind die typischen, andalusischen Speisen wie Apache, Forellen aus dem Riofrío, Ziegenkäse aus Montefrío oder maurisches Gebäck aus Loja.

Kultur – Feste feiern, wie Sie fallen

im April: Semana Santa – Heilige Woche

Um die Osterzeit herrscht „Ausnahmezustand“ in Grenada mit Märschen und Bildern von Jesus Christus und der heiligen Jungfrau Maria. Eine ausgelassene Stimmung und unzählige Straßenfeste begleiteten das Semana Santa.

im Mai: Las Cruces de Mayo – Fest der Heiligen Kreuze

In der ersten Maiwoche wird in Granada das Fest der Heiligen Kreuze begangen. Riesige Kreuze mit bunten Blumen und überall farbefroh geschmückte Balkone und muntere Partys stehen im Mittelpunkt des Las Cruces de Mayo.

im November: internationales Jazzfestival

Jedes Jahr im November findet in Almuñecar das älteste und bedeutendste, europäische Jazzfestival statt. Jazzlegenden wie Miles Davis und Oscar Peterson traten bereits bei diesem Festival auf. Dieses Festival ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Aktivitäten

Die Sierra Nevada beherbergt von Dezember – März Spaniens größtes Skigebiet und lockt Skitouristen aus aller Welt an. Im Frühjahr und Herbst laden die Alpujarras und umliegenden Gebirge mit vielfältigen und ungestörten Wanderwegen zum aktiven Wandern ein.  Der Sommer ist wie gemacht für einen Urlaub in der Küstenregion (z.B. für Wassersport und Paragliding) oder der Sierra Nevada (z.B. Wandern, Radfahren, Reiten). Mittlerweile recht bekannt sind hier zum Beispiel der Mulhacén Marathon (der Mulhacén ist mit 3.482m der höchste Berg auf dem spanischen Festland) und die am Mulhacén durchgeführten Radsport-Veranstaltungen.

Bildquellen und -lizenzangabe:

1. Bild (Header): Granada – Granada rooftops 2 von Legley unter folgender Lizenz

2. Bild (Text): La Alhambra – Named the worlds 8. wonder von thea83 unter folgender Lizenz

3. Bild (Text): sierranevada, granada a beautiful day of August 2500m von jav_giacom unter folgender Lizenz

Links:
http://www.andalucia.org/destinos/provincias/granada/?set_language=de
http://www.granadatourist.com/german/others.html
http://www.turgranada.es/?id_idioma=4 / http://www.turgranada.es/top/top.php?top=10
http://www.umdiewelt.de/Europa/Suedeuropa/Spanien/Reisebericht-312/Kapitel-2.html
http://www.andalusien-netz.de/165/provinz-granada.html
http://granada.costasur.com/de/index.html

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