Lanzarote

Die Atlantikinsel Lanzarote gehört zu Las Palmas, der östlichen Provinz der spanischen Autonomen Gemeinschaft Islas Canarias. 1993 als erstes Eiland in der Gesamtheit zum Biosphärenreservat der UNESCO erklärt, scheint ihre Natur heute bizarr und mystisch.

Die über Millionen von Jahren erkaltete Lava der Vulkane bestimmt das Bild der Landschaft. Einsam und karg wirkt sie – Grünflächen findet man meist nur in den Hotelanlagen. Aber genau dieses Gebilde ist so besonders und zieht jährlich tausende von Urlaubern an, die in der Insel ihr ultimatives Ferienparadies gefunden haben.

Lanzarote hat für „Touris“ einiges zu bieten: Neben unberührter Natur und kleinen traditionsbehafteten Dörfern, erwarten sie endlose, weiche Sandstrände in goldgelb oder schwarz. In den Nationalparks Timanfaya und Archipiélago Chinijo kann man nicht nur die Vielfalt an Lavaformen bestaunen, sondern auch zahlreiche Tierarten beobachten.

Es gibt viele Kulturzentren, die sich um den Erhalt der Natur auf Lanzarote kümmern und den Besuchern ein nachhaltiges Bild der Insel vermitteln. Sie schildern ihnen das besondere Verhältnis der Bevölkerung zu ihrer einzigartigen vulkanischen Umgebung und bieten einen umfassenden Überblick über die Kultur.

Die Symbiose zwischen Kunst und Landschaft zeigt sich auch in den Werken des weltberühmten Künstlers, Architekten und Umweltaktivisten César Manrique. Er hat auf Lanzarote viel zur Erhaltung des historischen Erbes sowie zum Schutz der Natur beigetragen.

Große Orte sucht man auf der viertgrößten und nordöstlichsten kanarischen Atlanktikinsel vergeblich. Arrecife, die Hauptstadt, beherbergt mit ihren knapp 60.000 Einwohnern bereits die Hälfte aller Lanzaroteños.

Das Eiland besitzt einen eigenen Inselrat (cabildo insular) und ist in sieben Gemeinden gegliedert: Arrecife, Haría, San Bartolomé, Teguise, Tías, Tinajo und Yaiza.

Landschaft und Natur der Insel Lanzarote

Blick auf die Feuerberge im Nationalpark Timanfaya

Lanzarote ist vulkanischen Ursprungs. Die „feuerspeienden Berge“ haben bis heute ihr Gesicht geprägt. Grünflächen und Bäume finden sich kaum, dafür umso mehr Geröll und erstarrte Lava. Bizarr wie auf dem Mond erscheint die Insel-Oberfläche – Leben scheint auf diesem Stück Land kaum möglich zu sein – doch auch hier haben sich Flora und Fauna, wie überall, ihren Platz geschaffen.

Die großen Vulkanausbrüche zwischen 1730 und 1736 begruben fast Zweidrittel der Insel unter ihren Lavamassen. Zu dieser Zeit entstanden die berühmten Feuerberge (Montañas del Fuego), die zu den absoluten Besuchermagneten Lanzarotes zählen. Seit 1974 bilden sie offiziell den Parque Nacional de Timanfaya und stehen seitdem unter Naturschutz.

1987 wurde Lanzarote von der Welt-Tourismus-Organisation zu einer der sechs weltweit zu erhaltenden Landschaften erklärt; sechs Jahre später erhielt sie zusätzlich von der UNESCO den Titel Biosphärenreservat.

Lazarote besitzt eine Fläche von 845,94 km² und misst dabei 58 Kilometer in der größten Nord-Süd- sowie 34 Kilometer in der größten Ost-West-Ausdehnung. Der Küstenstreifen ist 213 km lang, davon sind 10 km Sand- sowie 16,5 km Kiesstrand, ansonsten zeigt sich die Küste felsig. Zum Eiland zählt auch das Chinijo-Archipel, seit Mai 1986 als Naturpark von der Gemeinde Teguise verwaltet, mit den Inseln La Graciosa (bewohnt), Alegranza, Montaña Clara und Roque del Este y Oeste (alle unbewohnt).

Auf Lanzarote finden sich zwei Gebirgszüge. Das Famara-Massiv prägt mit seinem Gipfel Peñas del Chache (671 m) den Norden der Insel. Hier fallen die Berge steil ins Meer hinab, von den zahlreichen Aussichtspunkten hat man einen schönen Blick über die Insel sowie zur Nachbarin La Graciosa. Die westlichen Berge des Famara-Massivs sind dank vereinzelter Regenschauer die feuchtesten und grünsten der Insel. Im Süden erstreckt sich der Los Ajaches, der älteste Bergzug, auf bis zu 608 m Höhe. Dazwischen liegen die Sandwüste El Jable und die Feuerberge des Timanfaya Nationalparks. Markant aufragende Vulkankegel prägen die restliche Hügellandschaft der Insel.

Im Gebiet der Feuerberge kann man die Vulkane hautnah erleben wie sonst nirgends auf der Welt. Je nach Sonneneinstrahlung und Temperatur erstrahlen die Mahnmale der Geschichte in den unterschiedlichsten Farben von feuerrot bis tiefschwarz.

Durch die großen Vulkanausbrüche in der Vergangenheit ist die Fruchtbarkeit der Insel stark eingeschränkt, doch findet sich im Naturschutzgebiet La Geria ein bekanntes Weinanbaugebiet. Des weiteren werden auch Tomaten, Gurken, Melonen, Kartoffeln, Zwiebeln und Luzerne auf Lapilli angebaut. Möglich macht dies die Vulkanerde, die sich tagsüber aufheizt und nachts Feuchtigkeit anzieht.

Flora und Fauna

Die Pflanzenwelt hat sich auf Lanzarote entsprechend der geringen Niederschlagsmengen angepasst. Heute zählt man etwa 180 unterschiedliche Flechten, ansonsten finden sich wasserspeichernde Kakteen, Sukkulenten, Salzpflanzen sowie Palmen auf der Insel. Immerhin bringen sie es auf 570 Arten (einheimische und eingeschleppte), dazu zählen 13 inselendemische und 55 kanarenendemische. Im feuchten Norden wachsen hingegen auch Farne, Dattelpalmen, kanarische Kiefern sowie vereinzelt Lorbeerbäume. Im Februar und März – wenn die Vegetation nach den winterlichen Regenfällen erwacht – verwandelt sich die karge Landschaft sogar in einen farbenprächtigen Blütenteppich.

Auch die Tiere haben sich auf die karge Landschaft und die lokalen Gegebenheiten eingestellt. Vorwiegend begegnet man der einheimischen Fledermaus sowie der Kanareneidechse. Rund 35 Vogelarten wie der seltene Eleonorenfalke, aber auch Wanderfalken und Fischadler, sind auf der Insel heimisch. Eine Besonderheit findet sich in der unterirdischen Lagune von Jameos del Agua, der Albinokrebs, denn normalerweise trifft man ihn erst in einer Wassertiefe von mehreren tausend Metern an. Menschen brachten zusätzlich Ziegen und Dromedare auf Lanzarote. Die Ziegen sorgen für den leckeren kanarischen Ziegenkäse, die Dromedare waren einst Arbeits- und Lasttiere, heute sind sie eine weitere Touristenattraktion.

Artenvielfalt findet sich besonders unter Wasser: Beim Tauchen begegnen einem Delfine und Tintenfische – Thunfische und Wale leben ebenfalls vor der Küste.

Klima und Wetter auf Lanzarote

Auf Lanzarote herrscht mildes, niederschlagsarmes arides Klima. Dank des Passats wehen das ganze Jahr über frische Winde aus Nord bis Nordost. Er sorgt für das ausgeglichene Klima, das auch den Hochsommer erträglich macht. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 20,5 °C. Im August liegen die Lufttemperaturen um die 25 °C und im Januar immer noch um milde 17 °C. Die Temperaturen im Wasser schwanken durch den Kanarenstrom und durch das Aufquellen des kalten Tiefenwassers vor der nordwestafrikanischen Küste zwischen 22 °C im Sommer und 17 °C im Winter. Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt im Mittel 70%.

Ist man während des Calima auf Lanzarote, kann es jedoch schon mal bis zu 40 °C im Schatten geben. Grund hierfür ist ein Südostwind, der Staubpartikel aus der Sahara weit über den Atlantik transportiert. Der Himmel wirkt dann fast unwirklich Rot und die Sichtweite fällt auf wenige hundert Meter.

Lanzarote ist die trockenste Insel der Kanaren, auf ihr fallen nur rund 112 Millimeter Niederschlag im Jahr, 85% allein im ersten Quartal des Jahres. Eine Ausnahme bildet der gebirgige Norden, wo bis zu 300 Millimeter pro Jahr fallen können. Die Niederschlagsarmut stellt vor allem für die Wasserversorgung auf der Insel ein Problem dar. Früher nutzte man wasserführende Stollen und häusernahe Zisternen – jedoch führte der sinkende Grundwasserstand immer häufiger zur Versalzung des Grundwassers. Um den Wasserbedarf durch den zusätzlich einsetzenden Tourismus zu decken, brachten seit den 1950er Jahren Tankschiffe Wasser von Teneriffa und Gran Canaria. 1964 baute man dann auf Lanzarote die erste Meerwasserentsalzungsanlage, sie wurde ständig erweitert und ist heute noch in Betrieb. Das Problem dabei: Entsalzungsanlagen brauchen zur Süßwasser-Herstellung viel Energie, so dass zusätzlich Erdöl importiert werden muss, was wieder ein ökologisches Problem darstellt. Zum Vergleich: Ein Tourist verbraucht im Durchschnitt 230 Liter pro Tag, ein Einheimischer 138 Liter!

Tourismus und Freizeitaktivitäten

Obwohl für den Massentourismus ausgelegt, bietet die Insel Lanzarote Urlaubern immer noch ausreichend Ruhe und Erholung. Unter der Sonne der Kanaren laden die Sand- und Kiesstrände zum Entspannen ein. Sie bieten alles an Infrastruktur, was man sich so wünscht: Zugang zum glasklaren Wasser des Atlantiks, Imbiss, Ausleihservices für Wassersportgeräte, Liegestühle, Sonnenschirme und und und.

Das touristische Leben konzentriert sich fast ausschließlich auf die drei großen Feriengebiete Playa Blanca im Süden sowie Puerto del Carmen und Costa Teguise im Osten. Während Costa Teguise eher für Leute mit gehobenem Anspruch und für Wassersportler der Favorit ist, wird Puerto del Carmen von Strandfans und Nachtschwärmern bevorzugt. Playa Blanca ist der ideale Ort für Familien und für Liebhaber von Traumstränden.

Das „Nass“ vor Lanzarotes Küste ist nicht nur für Taucher, sondern auch für Schnorchler ein wahres Paradies. Durch das klare Wasser kommen sie voll auf ihre Kosten. Es gibt mehrere attraktive Tauchgebiete an denen man mit Zackenbarschen, Rochen, Moränen und Thunfischen auf Tuchfühlung gehen kann.

Wer sich lieber auf der Insel selbst bewegen möchte, der kann Lanzarote auf Zweirädern erkunden: Es gibt Angebote und attraktive Strecken für Moutain-, Racing- oder Triathlonbikes. Da keine großen Höhenunterschiede zu bewältigen sind, bieten sich durchaus auch Alltagsräder für einen Ausflug an. Bequemer ist die Inselerkundung auf einem motorisierten Zweirad oder einem Quad. Damit kommt man gut über die Geröllmassen und kann sich den Wind um die Nase wehen lassen. Zu sehen gibt es auf Lanzarote genug: Auf asphaltierten Straßen geht es durch das Naturschutzgebiet Timanfaya zu den Feuerbergen oder durch die Städte zu den Ausgrabungsstätten früherer Siedlervölker wie den Phöniziern, Römern oder Arabern.

Was man auf dem Zweirad erleben kann, gilt auch für Wanderfreunde. Es gibt abwechslungsreiche Angebote, bspw. in Form geführter Wanderungen über die Insel. Busse bringen einen von den Hotels immer wieder in andere Gegenden, die man sich dann noch per Fuß zu eigen macht.

Golfer können ihrem Hobby auf zwei 18-Loch-Plätzen fröhnen. Einer befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Tias an der Carretera del Puerto del Carmen. Der andere liegt an der Avenida del Golf in Costa Teguise am Fuße des alten Vulkans von Tahiche. Beide bieten ein unvergessliches Golferlebnis in einer einzigartigen Lavalandschaft.

Für Urlauber, die in die Kultur der Lanzaroteños eintauchen möchten, sei Lucha Canaria empfohlen, ein beliebter Ringkampf der Guanchen (Ureinwohner).

Tauchen auf Lanzarote

Lanzarotes Küstengebiete gelten als eine der besten europäischen Reviere für Taucher und Schnorchler. Die angenehm warmen Durchschnittstemperaturen (Luft 24º C, Wasser 18 bis 24º C) sorgen das ganze Jahr für ideale Tauchbedingungen. Das klare Wasser begünstigt ein Artenreichtum verschiedenster Meerestiere: Barsche, Barrakudas, Polypen, Meerengelhaie, bis zu vier verschiedene Rochenarten, Papageifische und ganze Scharen von Putzerfischen. Manchmal trifft man auch auf einen Manta, kleinere Wale, Sonnenbarsche und sogar Delfine. An einigen Plätzen – wie dem Tauchgebiet „Kathedrale“ – sind Korallen, Schwämme, Krebse sowie Garnelen zu bewundern.

Die einzelnen Tauchgebiete sind sehr abwechslungsreich. An gleich zwei Stellen kann man sogar in Schiffswracks tauchen. In 34 m Tiefe bei Castillo San Juan liegt das gut erhaltene Wrack eines ehemaligen marokkanischen Transportschiffes. Es bietet vielen Fischarten ein sicheres Zuhause. Hier trifft man auch auf Barrakudas, Langusten und große Muränen. Jedoch sollte man mit einem erfahrenen Taucher in die Tiefe gehen, denn die Strömung ist an dieser Stelle kaum berechenbar.

Bei Punta Tinosa haben viele Kleinfischarten in einem Wrack ihren eigenen Lebensraum gefunden. Bis man dieses in 30 m Tiefe erreicht, muss man über ein riesiges Lavafeld tauchen, um dann mitten durch unzählige Fisch-Schwärme zu schwimmen. Auch für Anfänger ein tolles Erlebnis.

In „Los Herizos“ findet sich ein Schiffsfriedhof mit sechs gesunkenen Schiffen. Das Areal ist ein Magnet für Tauchbegeisterte. In einer Tiefe von 20 bis 40 Metern kann man in das Innere eines Fischerboots tauchen, ein Abenteuer, das jeder Diver einmal erleben möchte.

Fische bei ihren Beutezügen erleben Taucher an der „Roten Koralle“. Dieser Spot liegt in 12 m Tiefe und ist von der Playa Chica leicht zu erreichen. Das Riff ist vor allem Jagdrevier von Thunfischen und Makrelen.

Ganz in der Nähe liegt eines der spektakulärsten Tauchgebiete auf Lanzarote: die Kathedrale. Ihre Hartkorallen leuchten selbst noch 30 m unter der Wasseroberfläche. Ab und zu sieht man zwischen den Korallen die majestätischen Stachel- und Adlerrochen durchs Wasser schweben. Die Kathedrale mit ihren vielen Schwämmen und See-Anemonen ist auch Eingang der bekanntesten Unterwasserhöhle Lanzarotes, deren Länge von etwa 15 Meter man betauchen kann.

Wer es groß, größer, am größten mag, sollte das Farions Reef aufsuchen. Hier leben die größten Fische: riesige Stachelrochen, wunderschön glänzende Thunfische und unglaublich riesige Zackenbarsche.

Der Ironman auf Lanzarote

Lanzarote ist Austragungsort und Vorentscheid eines der härtesten Wettkämpfe der Welt, dem jährlich stattfindenden Triathlonwettbewerb Ironman. Nur die besten Sportler qualifizieren sich für den Ironman auf Hawaii in Übersee. Allein bei der Radtour müssen unter oft erschwerten Windbedingungen 2.500 Höhenmeter überwunden werden. Unterstützt wird der Ironman sowohl von der Insel- als auch der Kanarenregierung. Die Organisation übernimmt der Club La Santa. Seit 1992 findet der Ironman ununterbrochen in Puerto del Carmen statt. Insgesamt müssen die Athleten 3,86 km schwimmen, 180,2 km Rad fahren und 42,195 km laufen. Auf der Start- und Zielstrecke, der Avenida de las Playas, jubeln ihnen wahre Menschenmengen zu.

Geschichte der Insel Lanzarote

Weiße Häuser auf vulkanischer Erde

Lanzarote war wahrscheinlich die erste besiedelte Insel der Kanaren, begünstigt durch die Nähe zu Afrika und dem europäischen Kontinent. Bereits um 1100 v.Chr. kamen die Phönizier. Die ersten historischen Aufzeichnungen findet man u.a. bei Plinius dem Älteren. König Juba II. von Maretanien unternahm eine erste Expedition zu den Kanaren. Der Name Iunonia für Fuerteventura und Lanzarote lässt vermuten, dass die beiden Inseln damals verbunden waren. Dass danach die Römer kamen, belegen archäologische Funde aus dem 1. Jh. v. Chr. Durch den Zusammenbruch des römischen Reiches gerieten die Kanaren zunächst jedoch in Vergessenheit.

Erst 999 n. Chr. entdeckte der Araber Ben Farroukh sie wieder. 1336 stach der Genueser Seemann Lanzarote da Framqua alias Lancelotto Malocello in See, um das damalige Ende der europäischen Welt zu erforschen. Er ließ sich auf Lanzarote nieder. Als da Framqua nach Portugal zurückkehrte, ließ er die Insel offiziell in die damalige Weltkarte des Angelino Dulcert als Insula de Lanzarotus Marocelus eintragen und ebnete damit den Weg für Expeditionen nachfolgender französischer, britischer sowie spanischer Seeleute und Händler.

Anfang des 15. Jh. kam es zur Unterwerfung der Einheimischen (Guanchen) durch die Europäer. Im Glauben lassend, in friedlicher Absicht zu kommen, will Jean de Béthencourt von Lanzarote aus die anderen Kanarischen Inseln einnehmen (1402). Seine Soldatenstärke ist darauf aber nicht ausgelegt, sodass er nach Spanien zurückkehrt um Verstärkung zu holen. In seiner Abwesenheit kommt es unter Gadifer de la Salle nach einer Intrige an den Guanchen Atchen zum Kampf der Europäer gegen die Ureinwohner. Bereits 1404 – also zwei Jahre später – war Lanzarote als erste Insel der Kanaren in kastilischer Hand. Béthencourts Neffe Maciot benannte anschließend den Ort Arrecife in den Namen seiner Frau Teguise, Tochter des bisherigen Herrschers Guardafia, um, während Béthencourt selber Fuerteventura eroberte. Rubicón bei den Papagayo-Stränden wurde durch Benedikt XIII zu gleicher Zeit erster Bischofssitz. Danach gab es immer wieder wechselnde Machthaber, für zwei Jahre herrschten auch Portugiesen über Lanzarote.

In den nachfolgenden Jahren ist die Geschichte der Insel durch immer wiederkehrende Überfälle von Piraten gekennzeichnet. 1618 ereignete sich der schlimmste: Die Piraten Jabán und Solimán entdeckten das Versteck der Einheimischen in den Höhlen der Cueva de Los Verdes und verkauften rund 1.000 Inselbewohner auf dem afrikanischen Sklavenmarkt.

Auch danach kam die Insel nicht zur Ruhe: 1730 erschütterten Lanzarote schwere Vulkanausbrüche. Durch sie entstanden hundert neue Vulkane – bekannt als die Montañas del Fuego (Feuerberge). Bis 1736 gab es 2.053 dokumentierte Tage, an denen Ausbrüche stattfanden. Am Ende waren die fruchtbaren Böden Lanzarotes sowie mehrere Dörfer und Gehöfte unter den Lavamassen begraben, insgesamt ein Viertel der Inselfläche. Durch die schlechte Versorgung mit Lebensmitteln, wanderte die Hälfte der Bevölkerung nach Gran Canaria aus. 1768 kam es zu einer weiteren Katastrophe für die Einheimischen. Mehrere Jahre lang blieben die wichtigen Winterniederschläge aus, sodass es zu einer Dürre kam, die zahlreiche Opfer forderte. Erneut wanderten die Menschen aus. 1824 gab es dann einen weiteren, kleineren Vulkanausbruch bei Tiagua, wo 1974 der Timanfaya-Nationalpark gegründet wurde.

Erst mit dem einsetzenden Tourismus begann Lanzarote erneut aufzublühen.

César Manrique

Das heutige Lanzarote hat vor allem ein Mann geprägt, der Künstler César Manrique. Egal, wo man sich auf dem Eiland aufhält, er und seine Kunst waren bereits da. César Manrique hat sich wie kein anderer um seine Heimatinsel verdient gemacht.

1919 wurde Manrique in Arrecife geboren. Mit 23 hatte er in seiner Geburtsstadt die erste eigene Ausstellung. 1945 ging der mittlerweile 26-Jährige nach einem abgebrochenen Architekturstudium nach Madrid und entdeckte die abstrakte Malerei für sich. An der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando erwarb Manrique 1950 seinen Meistertitel für Zeichnen und Malen. In den 1960er Jahren arbeitete er mit internationalen Künstlern wie Andy Warhol zusammen und stellte in Paris sowie San Francisco aus. Erst 1968 kehrte er nach Lanzarote zurück.

César Manrique setzte sich stark für den Umweltschutz auf seiner Heimatinsel ein. Für ihn konnten der aufkommende Tourismus und die Einzigartigkeit der Natur durchaus im Einklang miteinander stehen. Nach seinen Bebauungsplänen ließen sich die größeren Hotelanlagen passend in die Landschaft einfügen. Manrique setzte Baustopps für einige Landstriche der Insel durch und ließ hochgeschossige Hotelanlagen verbieten. Sein Leben lang hatte er sich für die Erhaltung der Ursprünglichkeit Lanzarotes eingesetzt. Auch noch Jahre nach seinem Unfalltod 1992 wirkten Manriques Bestrebungen nach.

Neben seinen ökologischen Aktivitäten blieb er Künstler – viele seiner Kunstwerke kann man man heute überall auf der Insel besichtigen:

  • Jameos del Agua, meditative Grotte mit Höhlensee und Konzertsaal
  • Monumento al Campesino, ein Fruchtbarkeitssymbol für die lanzarotenischen Bauern
  • Finca mit Museum und Restaurant, bei San Bartolomé
  • Mirador del Rio, spektakulärer Aussichtspunkt am Steilhang des Famara Gebirges
  • Umbau und Restaurierung der alten Festung Castillo de San José im Hafen von Arrecife
  • Mitarbeit an der Konstruktion von Hotel- und Appartementanlagen in Costa Teguise, ihre Architektur ist der umgebenden Landschaft angepasst
  • Anlage des Jardin de Cactus in Guatiza
  • Wohnhaus des Künstlers in einem Lavafeld bei Taro de Tahíche, seit 1992 ist es ein Museum
  • Windspiele vor der Fundación Manrique und am Abzweig nach Costa Teguise, bei Arrieta und am Abzweig nach Montana Blanca

Feste auf Lanzarote

Wie auch auf dem Festland und anderen spanischen Inseln, besticht Lanzarote durch christliche und traditionelle Feste. Sie bieten einen Einblick in die kanarische Kultur und das religiöse Leben der Einheimischen. Gefeiert wird immer mit viel Musik, folkloristischen Tänzen in typischer Tracht sowie aufwendigen Prozessionen. Kaum ein Fest vergeht ohne ein farbenprächtiges Feuerwerk.

  • 6. Jan.: Heilige Drei Könige mit Umzügen, inselweit
  • Feb./März: Karneval mit 500-jähriger Tradition, Tanz der kleinen Teufel, Teguise
  • März/April: Semana Santa (Ostern), inselweit
  • 3. Mai: Tag der Kreuze alle zu findenden Kreuze werden mit Blumen geschmückt, inselweit
  • Ab 24. Mai: Kanarische Woche mit Folklorefesttag „Festival Folclórico Guanapay“ und den Kanarischen Festtag „Gran Fiesta Canaria“, inselweit
  • 30. Mai: Tag der Kanaren (Dia de Canarias), inselweit
  • Mai: Ironman (Internationaler Triathlonwettbewerb), inselweit
  • 1. Juni: Fronleichnam-Prozession mit kostbaren Salz-Teppichen und Umzügen, inselweit
  • 24. Juni: Fiesta de San Juan mit Sommersonnenwende, z.B. in Haría
  • Juli: Feier zu Ehren des Schutzheiligen der Insel, San Marcial de Rubicón, Prozession mit seiner Statue, Femés
  • 16. Juli: Feier zu Ehren der Nuestra Señora del Carmen mit einheimischem Kanarischen Ringkampf sowie Boot-Prozession, z.B. in Teguise
  • Ende Juli: Wallfahrt mit Karnevalswagen und Volksmusikern, Tahiche
  • Anfang Aug.: Feste der Jungfrau von Las Nieves mit einer Wallfahrt von Teguise zur Einsiedelei von Las Nieves
  • 15. Aug.: Feste zu Mariä Himmelfahrt (Asunción de la Virgen), inselweit
  • 24. Aug.: Fiesta de San Bartolomé mit Umzug (Desfile de Carrozas), San Bartolomé
  • 25. Aug.: Fest des Schutzheiligen San Ginés, Arrecife
  • 8. Sep.: Fiesta de la Virgen de los Remedios, Yaiza
  • 9. Sept.: Fest zu Ehren des Schutzheiligen Nuestra Señora del Socorro, Tiagua
  • 15. Sept.: Fiesta de la Virgen de los Volcanes, Mancha Blanca
  • 7. Okt.: Fiesta de la Virgen del Rosario, Arrecife
  • 12. Okt.: Nationalfeiertag (Dia de Hispanidad) anlässlich der Entdeckung Amerikas, inselweit
  • 30. Nov.: Fiesta de San Andrés, inselweit
  • 4. Dez.: Fiesta de Santa Bárbara, Maguéz
  • 6. Dez.: Tag der spanischen Verfassung (Dia de la Constitución), inselweit
  • 8. Dez.: Nationalfeiertag Mariä Empfängnis (Inmaculada Concepción), inselweit
  • 24. Dez.: Weihnachtsfest mit Mitternachtsgottesdienst (über 400 Jahre alte Tradition), inselweit
  • 31. Dez.: Am Silvesterabend (Noche Vieja) wird in Spanien zu jedem Glockenschlag traditionell eine Weintraube gegessen, diese bringen für die nächsten 12 Monate Glück, inselweit

Wirtschaftskraft der Insel Lanzarote

Die wirtschaftliche Basis Lanzarotes waren lange Zeit der Fischfang und die Landwirtschaft. Heute ist es eindeutig der Dienstleistungsbereich rund um die Tourismusbranche.

Bekannt ist Lanzarote für seinen Wein. Auf insgesamt 2.300 Hektar werden in vier verschiedenen Weinbaugebieten (La Geria, San Bartolomé/ Tías, Tinajo, Haría-Ye) jährlich 14.000 Hektoliter Rot- und Weißweine produziert. Die bedeutendsten Weinsorten sind der rote Listán Negro und Negramoll. Weißweine werden aus Listán Blanco, Malvasia, Moscatel, Diego, Burra Blanca und Breval hergestellt. Das Naturschutzgebiet La Geria ist das größte Anbaugebiet und bekannt für seine traditionelle Anbaumethode auf Lapilli. Die Weinbauern nutzen die teilweise meterdicke dunkle Lapillischicht (Vulkanasche) zur Wasserspeicherung. Das Prinzip: Tagsüber heizt sich die Vulkanschicht auf und nachts saugt sie die Feuchtigkeit aus der Luft auf. Die Wurzeln der angebauten Pflanzen und der Weinreben können so bis in den darunter liegenden Boden dringen, welcher dazu noch vor Erosion geschützt ist.

Die Lapillischicht ist aber nicht nur für den Weinbau nützlich, sondern wird auch für den Anbau weiterer Nutzpflanzen wie Kartoffeln, Zwiebeln, Mais, Knoblauch, Tomaten und Luzerne verwendet. In der Tiefebene El Jable findet man sogenannte Sandkulturen mit Süßkartoffeln, Melonen, Kürbissen, Tomaten und Gurken.

Als landwirtschaftliches Nutztier werden in mehreren Gebieten Ziegen gehalten, aus deren Milch der begehrte kanarische Ziegenkäse in diversen Variationen traditionell hergestellt wird. Jedoch gehen die landwirtschaftlichen Nutzflächen langsam zurück, da sich die Nutzung immer weniger lohnt.

Infrastruktur und Tourismus

Nach Lanzarote gelangen Urlauber per Flugzeug oder Schiff. Der internationale Verkehrsflughafen (IATA-Code: ACE) befindet sich 5 km westlich der Hauptstadt Arrecife zwischen den Gemeindegebieten von San Bartolomé und Tías. Er ist der drittgrößte der kanarischen Inseln, dementsprechend gut sind die ganzjährigen europäischen Flugverbindungen. Binter Canarias stellt als regionale Fluggesellschaft den Flugverkehr zu den anderen Kanarischen Inseln sicher. Pauschalurlauber werden von ihrem Reiserveranstalter direkt abgeholt und zum Hotel gebracht, Individualreisende nehmen sich entweder einen Mietwagen, das Taxi oder nutzen die zwei bestehenden Busverbindungen nach Arrecife (Ringlinien 22 und 23). Mit Fähren können Besucher auch von den naheliegenden Inseln Fuerteventura, Teneriffa oder Gran Canaria übersetzen.

Dank des Engagements von César Manrique sucht man riesige Bettenburgen auf Lanzarote vergeblich. Zwar wurden in den drei beliebtesten Urlaubsgebieten der Insel (Playa Blanca, Puerto del Carmen, Costa Teguise) zahlreiche Appartement- und Hotelanlagen gebaut, jedoch fügen sich diese optisch gut in die Landschaft ein.

Die Infrastruktur auf Lanzarote ist vollkommen in Ordnung. Die Ferienorte liegen in Küstennähe und sind durch gut ausgebaute Straßen zu erreichen. Vor allem die Urlaubsorte bieten an Gastronomie, Verpflegung und Nachtleben alles, was man sich für einen angenehmen Aufenthalt wünscht. Die typisch kanarischen Dörfer finden sich im Inneren der Insel.

Neben großen Hotel- und Appartmentanlagen, findet man auf Lanzarote auch vereinzelt urige Fincas, in denen man seinen Urlaub verbringen kann.

Empfehlenswerte Unterkünfte sind:

  • Princesa Yaiza Suite Hotel Resort ***** (Playa Blanca)
  • Hipotels Natura Palace **** (Playa Blanca)
  • Jardines del Sol *** (Playa Blanca)
  • Apartamentos Las Palmeras (Puerto del Carmen)
  • Camel’s Spring Club ** (Costa Teguise)
  • Hotel Las Costas **** (Puerto del Carmen)
  • Hotel Villa Vik ***** (Urb. La Bufona, Arrecife)
  • Hotel Diamar *** (Arrecife)
  • Hesperia Lanzarote ***** (Puerto Calero)
  • H10 Lanzarote Gardens *** (Costa Teguise)
  • La Casona de Yaiza **** (Yaiza)
  • Caserio de Mozaga (San Bartolomé)

Küche und Spezialitäten der Insel Lanzarote

Die kanarische Küche ist recht einfach, aber sehr schmackhaft, dank ihrer frischen Kräuter. Eine Spezialität der Kanaren ist die Runzelkartoffel (Papas arrugadas). Sie wird im salzigen Meerwasser gekocht und danach gedämpft – man isst sie samt Schale. Auf den Tisch kommt sie meist mit pikanten Soßen wie Mojo rojo oder Mojo verde aus Paprika und Peperoni. Aioli, eine Knoblauchmayonnaise, ist auch sehr beliebt.

Inseltypisch ist auch das Gofio aus Maismehl und Getreide, das bereits die Guanchen zubereiteten. Gofio wird auf viele verschiedene Arten zubereitet. Oft wird es zu einem Laib verarbeitet und als süße Vor- oder Nachspeise gereicht.

Bereits zum Frühstück gibt es Einheimisches: Milchkaffee mit einem dunklen Teiggebäck, das vor dem Genuss in die heiße Flüssigkeit getunkt wird.

Bei einem typischen Inselmittagessen, wie dem Gemüseeintopf oder dem Fleischeintopf, dürfen Kichererbsen nicht fehlen. Die Gerichte heißen je nach Zutat Garbanzas (nur Kichererbesen mit Gemüse), Garbanzas compuesto (mit Schweinefleisch) oder Ropa vieja (mit unterschiedlichen Fleischsorten). Dazu gibt es Gofio. Sancocho Canario hingegen ist ein Fischeintopf aus eingeweichtem getrocknetem Fisch mit Gemüse und Kartoffeln.

Auf einer Insel, das ist klar, gibt es Fischspezialitäten in Hülle und Fülle, gegrillt, gebraten oder gekocht. Besonders beliebt ist Fisch in der Salzkruste (Pescado a la sal). Beliebte Speisefische auf Lanzarote sind Seehecht (Merluza), Thunfisch (Atún) oder Rotbrasse (Sama).

Bei Fleischgerichten kommen meist Lamm, Ziege oder Kaninchen auf den Tisch. Kaninchen wird traditionell mit einer Weißweinsoße als Conejo en Salmorejo angeboten.

Als Nachspeise ist süßes Gofio eine inseltypische Spezialität. Die Mischung aus Gersten- und Maismehl wird dazu mit Nüssen und Honig zu einer speziellen Leckerei verarbeitet. Ebenso sind Flan (Vanillepudding mit Karamelsoße), Bienmesabe (Mandelcreme mit Honig und Eigelb) und Quesillo (Karamelpudding) sehr beliebt.

Zu den Speisen wird sowohl inseleigener Wein gereicht als auch Bier – hier gibt es zwei kanarische Marken: Dorada und Tropical.

Weitere Spezialitäten sind:

  • Almogrote, ein Püree aus reifem Ziegenkäse, Tomaten, scharfen Paprika, Knoblauch und Olivenöl.
  • Potaje de berros ist eine schmackhafte Suppe aus Schweinerippchen, Maiskolben, Zwieblen, Bohnen, Paprika, Kartoffeln, Kümmel, Kresse und Salz.
  • Rancho Canario hingegen ist eine einfache Suppe aus Nudeln und Gemüse.
  • Puchero ist ein Eintopf aus Gemüse und Fleisch.

Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten

Arrecife

Die Hauptstadt Arrecife bietet die perfekte Mischung aus Kultur und Urlaub. Die pittoreske Hafenstadt beherbergt als politischer und wirtschaftlicher Mittelpunkt in ihrem Altstadtkern zahlreiche Museen und historische Gebäude. Wer durch die verwinkelten Gassen und das volkstümliche Viertel San Ginés schlendert, fühlt sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Es gibt nur wenig markante Plätze, die bereits vom Tourismus geprägt sind. An der Meeresfront trifft man auf einladende Strände mit einem sehr guten Wassersportangebot.

Heute beherbergt Arrecife die Hälfte der Einwohner Lanzarotes (60.000 im gesamten Gemeindegebiet). Vor 200 Jahren hätte das noch niemand vermutet. Damals gab es nur einen kleinen Hafen, der zur ehemaligen Hauptstadt Teguise gehörte. 1847 wurde Arrecife zur Hauptstadt erklärt. Erst im 20. Jh. begann sich die Stadt zu entwickeln.

Der Name Arrecife bedeutet Felsenriff. Namensvetter ist das zerklüftete Ufer mit seinen kleinen Riffen, auf die man bei Ebbe am Stadtrand stößt.

Sehenswertes in Arrecife

  • Die Kirche San Ginés (18. Jh.) liegt im gleichnamigen Viertel an der Plaza de las Palmas und wurde auf einer ehemaligen Wallfahrtskapelle errichtet. Ihr schlanker Glockenturm stammt aus dem 19. Jh.
  • Die unter Denkmalschutz stehende Burg San Gabriel (16. Jh.) liegt gegenüber der Altstadt auf einem Eiland. Der Bau diente der Verteidigung gegen die Piraten und besitzt eine Zugbrücke sowie Schießscharten. Heute beherbergt die Burg ein astronomisches Observatorium und das Archäologische Museum.
  • In der Naos-Bucht erhebt sich die Burg San José, erbaut auf Anordnung von König Carlos III. Es ist Sitz des Internationalen Museums für Zeitgenössische Kunst (MIAC). Die wertvolle Sammlung beherbergt Werke aus dem 20. Jh. u.a. von Picasso, Miró, Chillida oder Tàpies.
  • Das heutige Kulturhaus Agustín de la Hoz ist ein adeliger Herrensitz aus der Mitte des 19. Jh. Es liegt in der Altstadt.
  • Auch die Casa de Los Arroyo liegt in der Altstadt. Sie dient gegenwärtig als Wissenschafts- und Kulturzentrum.
  • Einen genussvollen Spaziergang verspricht die große Lagune Charco San Ginés inmitten der Stadt. Sie wirkt wie ein Stadtsee und ist durch einen kleinen Kanal mit dem Meer verbunden.
  • Shoppen ohne Verkehrslärm kann man auf der Hauptgeschäftsstraße Calle León y Castillo.
  • Die Bolas-Brücke führt von der Promenade zum Castillo de San Gabriel. Auch sie steht wie das Kastell unter Denkmalschutz.
  • Markenzeichen von Arrecife ist das Gran Hotel, das sich direkt an den Stadtstrand Playa del Reducto anschließt. Es ist das einzige Hochhaus der Insel, das man von überall aus sieht.

Teguise

Die Plaza im Ort Teguise

Bis Mitte des 19. Jh. war Teguise die Hauptstadt Lanzarotes. Ihre Vergangenheit ist eng verknüpft mit der Geschichte der Kanarischen Inseln, denn sie zählt zu einer der ersten Städte, die auf der Inselgruppe entstanden. Teguise liegt eingebettet in einer aus Kratern und versteinerten Lavaströmen gebildeten Vulkanlandschaft. Dabei hebt sich der denkmalgeschützte Altstadtkern mit den weiß getünchten Häusern und dem Geflecht aus gepflasterten Straßen kontrastreich von der dunklen Erde ab. Hinter den Gebäude-Fassaden befinden sich schön restaurierte Exemplare alter Adelspaläste und volkstümliche, kanarische Häuser mit den typischen Holzbalkonen.

Im Zentrum von Teguise befinden sich einige der bedeutendsten historischen Gebäude der Insel, wie der Spínola-Palast (18. Jh.) und die Kirche Nuestra Señora de Guadalupe auf der Plaza de la Constitución. An der Plaza La Mareta steht noch eine Zisterne aus dem 15. Jh. Auch die beiden Klöster Convento de San Francisco und Convento de Santo Domingo lohnen einen Besuch. Neben dem bereits erloschenen Vulkan Guanapay erhebt sich die restaurierte Burg Santa Bárbara, auch bekannt als Castillo de Guanapay. Von ihr hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt. Sie beherbergt heute das Emigrantenmuseum.

Teguises Stadtbau ist stark von der Handschrift César Manriques geprägt; im Stadtteil Taro de Tahiche befindet sich die nach ihm benannte Stiftung (ehemaliges Wohnhaus des Künstlers), etwas außerhalb des Ortes wurde 1991 der Jardín de Cactus eröffnet. Beide Kreationen zählen zu den bedeutendsten Werken Manriques.

César Manrique-Stiftung

Die heutige César Manrique-Stiftung war einst der Wohnsitz des spanischen Architekten und Künstlers. Bemerkenswert ist die perfekte Integration des Baus in die umgebende Vulkanlandschaft. Das Gebäude umfasst fünf riesige natürliche Lavablasen. In der oberen Etage sieht man den Einfluss der traditionellen Insel-Architektur mit funktionalen Elementen wie den großen Glasfenstern. Im zentralen Vulkanschlot befindet sich eine Grünanlage mit Pool, Ess- und Grillbereich. Das Atelier rundet den Komplex ab.

In der Stiftung befindet sich heute eine interessante Sammlung zeitgenössischer Kunst. Neben Werken von César Manrique finden sich auch Bilder von Picasso und Miró. Aber die Stiftung hat eine weitere Aufgabe: Sie dient der Erhaltung, Erforschung und Verbreitung von Manriques Werken sowie der Förderung künstlerischer Aktivitäten, die aus Respekt vor ihrer Umwelt entstehen.

Jardín de Cactus

Die Gartenanlage Jardín de Cactus befindet sich innerhalb des Gemeindegebiets von Teguise. Es war das letzte Bauwerk von César Manriques, dessen Eröffnung (1991) er noch kurz vor seinem Tod erleben konnte. In der Mitte des Parks befindet sich eine alte Getreidemühle. Verstreut im Botanischen Garten sind originelle steinerne Gebilde. Den Namen erhielt der Park wegen seiner rund tausendvierhundert Kaktusarten.

Puerto del Carmen

In den 1960er Jahren bestand Puerto del Carmen, damals noch als La Tiñosa (dreckiger Sand), lediglich aus wenigen Fischerhütten mit einem kleinen Hafen. Heute ist sie der älteste und bekannteste Urlaubsort Lanzarotes. Innerhalb der letzten 30 Jahre hat sich aus dem kleinen Fischerdorf eines der größten Touristenzentren der Insel entwickelt. Das ältere Viertel befindet sich heute rund um den Hafen. Die Altstadt mit ihren weiß getünchten Häusern erstreckt sich terrassenförmig auf einem Bergrücken gegenüber dem natürlichen Hafen La Tiñosa. Markantestes Bauwerk der Stadt ist die Kirche La Candelaria (18. Jh.), die nach der Ernennung von Tías zur Pfarrgemeinde erbaut wurde.

Im Norden erstreckt sich die neu angelegte Feriensiedlung, die Platz für 30.000 Urlauber bietet. Hotelburgen sucht man jedoch vergeblich, die höchsten Hotels haben vier, max. fünf Stockwerke. Zudem gibt es viele Appartmentanlagen, die aufgrund ihrer Lage und Architektur einen ruhigen Urlaub ermöglichen. Die Entspannung kann am rund 7 km langen Sandstrand weitergehen, auch hier findet sich immer ein ruhiges Plätzchen.

Zu Puerto del Carmen zählen die Strände Playa Grande, Playa de los Pocillos und Playa Matagorda. Ihr feiner Sand ist nicht künstlich aufgeschüttet wie bei anderen Stränden, sondern wurde im Laufe der Jahrtausende von der sandigen Landschaft El Sable hinter den Bergen durch die Passatwinde herübergeweht.

Am Meer entlang zieht sich die 1 km lange Avenida de las Playas mit zahlreichen Restaurants, Boutiquen und Supermärkten. Zur Meerseite ist sie nahezu unverbaut und ermöglicht einen herrlichen Blick auf die Strände und den Atlantik. Im Einkaufszentrum Atlantico geht es nachts heiß her, dann öffnen dort die Bars und Tanzclubs.

Im Winter kommen vor allem ältere Menschen aus Skandinavien oder England nach Puerto del Carmen, um sich am warmen Klima zu erfreuen. Hier wohnen im Gegensatz zu Costa Teguise auch noch Einheimische, die sich unter die Touristen mischen.

Playa Blanca

Playa Blanca ist das drittgrößte Ferienzentrum im Süden der Insel (8.000 Einwohner). Vor ein paar Jahren noch ein Fischerdorf, ist es heute ein attraktives Urlaubsdomizil. Hotels und touristische Einrichtungen scheinen täglich mehr zu werden, trotzdem gehört Playa Blanca noch zu den ruhigeren und beschaulicheren Touristenzentren. Genau der richtige Ort für Familien und junge Leute.

Entlang der Strandpromenade befinden sich zahlreiche Restaurants, Kneipen und Geschäfte. Abends bleibt es im Gegensatz zu Puerto del Carmen aber ruhig, es gibt nur wenige Diskotheken. Baden kann man im Meer das ganze Jahr über, das Gebiet hat zudem die meisten Sonnenstunden im Jahr. Der weiße Sand an den Stränden Playa Flamingo, Playa Dorada und Playa Blanca wurde künstlich aufgeschüttet. Wirkliche Sehenswürdigkeiten sucht man in Playa Blanca und näherer Umgebung aber vergeblich. Dafür bietet die Stadt einen Blick auf die Nachbarinseln Fuerteventura und Lobos.

Costa Teguise

Costa Teguise ist der dritte große Touristenort auf Lanzarote. Im Gegensatz zu den beiden anderen liegt er im windigen Nordosten der Insel. In den 1960er Jahren war hier noch eine verlassene und kahle Lavalandschaft zu sehen. Als immer mehr Touristen auf die Insel kamen, entschloss man sich, in der Region einen Nobelurlaubsort zu kreieren. César Manrique entwarf 1977 die Poollandschaft sowie die Gartenanlagen des Fünf-Sterne-Hotels „Gran Meliá Salinas“, das heute als eines der zehn schönsten Hotels der Welt gilt. Herrschaftliche Besitzer besaß auch die Villa La Mareta. König Hussein von Jordanien ließ das Anwesen nach Entwürfen von Manrique erbauen und schenkte es später dem spanischen König Juan Carlos I. 1990 kam es in Costa Teguise zum Baustopp, so dass man die Aneinanderreihung von Hotelanlage an Hotelanlage wie in Puerto del Carmen verhindern konnte, jedoch wirkt der Ort trotz allem wie aus der Retorte.

Lange Strandpromenaden verbinden die künstlich angelegten Sandstrände Playa de los Charcos, Playa de las Cucharas, Playa del Jabillo und Playa Bastián. Sie bieten optimale Bedingungen zum Baden und Windsurfen, sind jedoch mit Riffen durchzogen, so dass man sandige Stellen suchen muss, um schadlos ins Wasser zu gehen. Zahlreiche Tapas-Bars, Cafés und Geschäfte stehen für die Touristen bereit. Auch Einkaufszentren bieten den Touristen alles, was sie für einen perfekten Urlaub brauchen.

Yaiza

Yaiza gilt als das schönste Dorf der Kanarischen Inseln. Der 720 Seelen Ort liegt im Süden Lanzarotes, zwischen dem Bergrücken Los Ajaches und den Vulkanbergen Timanfayas. Privilegiert ist Yaiza auch durch seine beeindruckende Mondlandschaft aus Kratern und dunkler Vulkanerde sowie den schönsten Stränden der Insel, wie Papagayo, Playa Quemada oder Flamingo.

Landestypisch präsentiert sich das Stadtbild mit seinen weißen Häusern und der Plaza de los Remedios. Sie ist der Treffpunkt der Einwohner: Hier lässt man es sich unter den Palmen gut gehen, oder aber man setzt sich in eines der vielen kleinen Restaurants und genießt das Leben. Das historische Dorf beherbergt ein bedeutendes Erbe an Denkmälern. Von Ende des 17. Jh. datiert bspw. die Wallfahrtskapelle Ermita de los Remedios, die überall in der Region sehr verehrt wird. Auch andere Denkmäler sind zu erwähnen, so zum Beispiel der Verteidigungsturm Torre del Águila oder das Haus Casa de Benito Pérez Armas, ein wichtiges Kulturzentrum.

Yaiza bietet zudem durch die Nähe der Touristenzentren Playa Blanca und Puerto Calero ein enormes Angebot an Freizeitaktivitäten und Unterhaltung.

San Bartolomé

Das malerische Dorf San Bartolomé liegt in der geographischen Mitte Lanzarotes. Hier wohnen viele, die in Arrecife arbeiten, aber beschaulich ihre Abende verbringen möchten. Das Ortszentrum ist bestückt mit Palmen; seine bäuerlichen Wurzeln hat sich San Bartolomé bewahrt.

Zwei kulturell wertvolle Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die zum Kulturzentrum umgebaute Casa Ajei und die Casa del Mayor Guerra. Im Museo Etnográfico Tanit wird die Geschichte der Insel anschaulich vorgestellt. In der Nähe der Casa del Campensino steht eine monumentale Skulptur von César Manrique zu Ehren der Bauern. In der Casa selbst sind ein Kunsthandwerkszentrum und ein Restaurant untergebracht, in dem man die traditionelle Küche der Insel probieren kann.

Vor allem der landschaftliche Reichtum macht einen Besuch San Bartolomés so reizvoll. Der Ort ist eingebettet zwischen dem fruchtbare Gebiet El Jable, in dem Hülsenfrüchte und Gemüse angebaut werden, und den Weinfeldern La Geria. Dahinter erheben sich die Vulkane des Nationalparks Timanfaya. Am Küstenstreifen der Gemeinde finden sich viele Sandstrände wie die Playa Honda, einer der größten Strände der Insel.

Weitere Orte auf Lanzarote

  • Das kleine Fischerdorf Arrieta liegt an der Nordostküste Lanzarotes. Blickfang ist die Blaue Ruine, ein leerstehendes Gebäude aus den Anfängen des 20. Jh. Rot leuchtet hingegen das Windspiel von César Manrique.
  • La Caleta de Famara ist vor allem bei Surfern beliebt. Der Fischerort besitzt einen beliebten Sandstrand und einige Fischrestaurants. Unweit befindet sich eine Feriensiedlung.
  • An der Südwestküste liegt El Golfo. Der Ort ist bekannt für seine Grüne Lagune. Nicht verpassen sollte man den Sonnenuntergang in El Golfo bei einem lecker zubereiteten Fisch.
  • Famaras Strand ist der zweitlängste Lanzarotes (über 5 km). Wegen seines starken Windes ist er vor allem bei Surfern, Kitern, Gleitschirmfliegern und Drachenfliegern angesagt.
  • Das Örtchen Femes kennt man auch unter dem Namen Balkon des Rubicón. In das auf 400 m hoch gelegene Dorf verirren sich kaum Touristen, leider, denn von hier bietet sich die beste Sicht auf die Halbinsel Rubicón.
  • Im Landesinneren liegt Guatiza, Zuchtplatz der Koschenillen, das sind Schildläuse, die einen rötlichen Farbstoff für die Kosmetikindustrie produzieren. Soweit das Auge reicht sieht man Kakteenfelder.
  • Im Tal der 1.000 Palmen liegt Haria. Hier leben die Menschen noch fast ausschließlich von der Landwirtschaft. Im Museo Internacional de Miniaturas sind Kuriositäten im Kleinstformat ausgestellt. Etwas außerhalb befindet sich César Manriques Los Jameos del Agua, eine aus den vorhandenen Höhlen und Tunneln geschaffene Anlage aus erstarrter Lava.
  • Nicht weit zum Nationalpark Timanfaya hat man es von La Asomada. Der Ort selbst besitzt einen Strand und ein paar Restaurants.
  • Die von Menschenhand geformte Weinbauregion La Geria kürte das Museum of Modern Art in New York in den 1960er Jahren zum Gesamtkunstwerk. Den angebauten Wein kann man in einer der vielen Botegas genießen und auch kaufen.
  • Der Ferienort Las Bajas liegt an der Westküste und besitzt mit 6 km den längsten Strand der Insel.
  • Los Valles ist – wie der Name schon sagt – eigentlich ein Tal. Die Häuser des Ortes liegen sehr verstreut. Hier wird in Terrassen Kartoffeln im Trockenfeldverfahren angebaut. Über dem Ort thronen riesige Windräder. Sie versorgen die Meerwasserentsalzungsanlage von Arrecife mit einem Drittel der benötigten Energie. Nördlich von Los Valles liegt die Kapelle Ermita de las Nieves.
  • Im Centro de Visitantes von Mancha Blanca können Besucher sich über die Entstehung Lanzarotes informieren. Am Ortsrand liegt die Kirche Ermita de los Dolores mit ihrer Marienstatue aus dem 18. Jh.
  • Kakteen bestimmen das Bild von Mala. Auch in diesem Ort werden Koschinellen gezüchtet.
  • In Máguez lebt man vom Ackerbau und der Viehzucht. Die Kirche Santa Bárbara ließ César Manrique in den 1980ern restaurieren.
  • Ein Ort voller Weinreben ist Masdache.
  • Im landwirtschaftlichen Zentrum Lanzarotes liegt Mozaga. Touristischer Anziehungspunkt ist das 15 m hohe Bauern-Denkmal Monumento al Campesino von César Manrique und das Landwirtschaftsmuseum Casa Museo del Campesino.
  • Vom kleinen Ort Orzola aus kann man mit einem Boot auf die Insel La Graciosa übersetzen. Hier befindet sich auch der nördlichste Strand der Insel Lanzarote, die Playa de la Cantería. Südlich von Orzola kann man Lavafelder bewundern.
  • Am schwarzen Sandstrand von Playa Quemada findet man vor allem Einheimische. Aber das nur am Wochenende, ansonsten wirken die Häuser verlassen.
  • In Puerto Calero liegt ein U-Boot im Hafen, das regelmäßige Unterwasserfahrten anbietet. Auch ansonsten ist der Hafen mit seinen 250 Schiffsanlegeplätzen für meist noble Yachten sehenswert.
  • Tabayesco besuchen Botaniker im Frühjahr, wenn alles blüht. Das landwirtschaftlich geprägte Dorf liegt am Eingang des Valle de Temisa.
  • Unterhalb des gleichnamigen Vulkans liegt Tahiche. Gleich nebenan befindet sich die Fundación César Manrique, das ehemalige Wohnhaus des Inselkünstlers. Südlich des Ortes befindet sich zusätzlich ein Windspiel des bekanntesten Sohnes auf einer Kreisverkehrsinsel.
  • Im Steinbruch von Tao werden die Steine abgebaut, die man rund um die Trockenanbaufelder findet. In der Arena finden die berühmten kanarischen Ringkämpfe statt.
  • Das Dorf Tiagua ist durch sein Freilichtmuseum Museo Agricolo El Patio bekannt. Besucher lernen hier mehr über das Leben der Bauern aus längst vergangenen Tagen. In Tiagua steht auch eine Windmühle, die man besichtigen kann.
  • In der Gemeinde Tías wurde der Tourismus der Insel erstmalig sichtbar, davon zeugt heute Puerto del Carmen. Das Naturschutzgebiet von La Geria befindet sich auch hier.
  • Auf dem Dorfplatz von Tinajo stehen vier Drachenbäume. Die andere Attraktion ist die Ringkampfarena. Der Ort ist zudem Ausgangspunkt für Nationalpark-Touren in Richtung Westen.
  • Uga ist das Zentrum der Dromedarzucht. Die weißen Häuser des Ortes stehen im Kontrast zum grauen Lavameer, das sie umgibt. Große Palmenhaine säumen die Wege.

Strände

Lanzarote bietet Strände en masse. Es gibt die berühmten schwarzen Sandstrände, aber auch goldgelbe sowie Kiesstrände. Die bekanntesten und größten liegen nahe der Touristenorte, aber es finden sich auch einsame und ruhige Küstenabschnitte, an denen die Erholung zuerst kommt und der Wassersport nur zweitrangig ist. Die meisten Strände bieten eine gute Infrastruktur und sind über geteerte Straßen zu erreichen.

Playa de Famara

Der im Nordosten der Insel gelegene Playa de Famara ist mit 2 km Länge und bis zu 100 m Breite einer der größten Lanzarotes. Hinter dem Strand erhebt sich das mächtige Famara-Massiv, das landeinwärts einige hundert Meter steil in die Höhe ragt. Der goldgelbe Sand ist künstlich aufgeschüttet, das kristallblaue Wasser lädt zum Baden ein. Weit hinaus wagen darf man sich aber nicht, hier gibt es zusätzlich zum starken Wind heftige Unterströmungen, die einen hinaus auf den Atlantik ziehen. Windsurfer und Kiter lieben die Playa de Famara. Im nördlichen Teil des Strandes halten sich vorwiegend FKKler auf, dort liegt auch die Nudisten-Ferienanlage Charco del Palo.

Playa de Guasimeta

Parallel zur Landepiste des Flughafens liegt die Playa de Guasimeta. Der Strand ist von Playa Honda oder von Puerto del Carmen aus zugänglich. Aus Richtung Puerto del Carmen kommend, findet man zuerst den FKK-Strandabschnitt. Der helle Sandstrand ist hier etwa 30 bis 40 Meter breit und fällt im Wasser nur langsam ab.

Playas de Papagayo

Sauberkeit ist oberstes Gebot bei den Playas de Papagayo. Im äußersten Süden der Insel Lanzarote befinden sich die sieben Sandstrände. Unterhalb des Ajaches-Gebirges reihen sie sich nebeneinander, durch Lavafelsen voneinander getrennt, auf einer felsigen Landzunge. Hotels und Pensionen gibt es hier nicht, der Urlaubsort Playa del Carmen ist jedoch ganz in der Nähe.

Die kleinen Buchten mit ihrem feinsandigen, hellen Strand und dem türkisblauen Wasser machen die Playas de Papagayo zu den schönsten Stränden Lanzarotes. Dank der Windstille im Süden kann man an den flach abfallenden Stränden kleinere Kinder gefahrlos im Meer baden lassen, hier kommt es zu keiner gefährlichen Unterströmung.

Bei Playa Blanca findet man die Papagayo Strände Playa de las Coloradas und Playa Mujeres. Vor allem in den spanischen Ferien tummeln sich hier Familien in Wohnmobilen und Zelten. Dafür ist der Weg zu den Stränden umso beschwerlicher. Nur auf Schotterpisten und mit einer Mautgebühr können Autobesitzer zu ihnen gelangen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, ein Boot-Taxi zu nutzen oder gleich zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad zu kommen.

Weitere Strände auf Lanzarote

  • Die Playa Caleta Caballo besticht durch feinen weißen Sand. Sie liegt unweit des Club La Santa.
  • Im Herzen Yaizas liegt die Playa Blanca de Yaiza, der kleine feinkörnige Strand ist rund 100 m breit und bietet ruhiges Wasser, ideal zum Schnorcheln und Tauchen.
  • Westlich von Yaiza liegt Playa de Janubio. Bildbestimmend ist ihr schwarzer Sand und Kies. Leider herrscht hier oft starke Brandung, so dass Sonnenbaden ungefährlicher ist als Baden im Wasser.
  • Die 300 m breite Playa de la Canteria befindet sich westlich von Òrzola. Der gemischte Sand- und Kiesstrand bekommt durch die Lage hinter den Famara-Klippen schnell Schatten.
  • Nur 5 m breit, dafür 800 m lang ist die Playa de la Garita. Der hellbraune Sandstrand und das klare Meer laden zum Wellenreiten, Tauchen, Klettern oder Drachenfliegen ein.
  • Unweit des Dorfes Pueblo Marinero liegt die Playa de las Cucharas. Dank seiner Wellenbrecher ist der 650 m breite Strand bei Familien mit Kindern sehr beliebt. Weiter draußen tummeln sich dafür die Surfer.
  • Goldgelben Sand und ruhiges Wasser prägen den Playa de los Pocillos. Mit 1.200 m Länge und 150 m Breite ist er der längste Strand von Puerto del Carmen.
  • In einer flachen, windgeschützten Bucht von 500 m Länge und jeder Menge feinem weißen Sand liegt die Playa del Reducto.
  • Die längste Badezone der Insel bilden die Playa Matagorda, die Playa de los Pocillos und die Playa Grande. Am feinen weißen Sandstrand findet man kleine Restaurants.
  • Geschützt an einer Landzunge liegt die Playa de Montaña Roja. Ihre flache Bucht bietet neben feinem weißen Sand ruhiges Wasser und Palmen, die für Sonnenschutz sorgen.
  • Feinen weißen Sand bietet auch der kleine Strandabschnitt Playa de San Juan mit seinem 100 m langen und 5 m breiten Strand.
  • Die künstlich angelegte Playa Dorada im Osten von Playa Blanca liegt geschützt, das Wasser ist ruhig. Der feine weiße Sandstrand ist 300 m lang und 10 m breit.
  • Rund um Puerto del Carmen gibt es drei lange und breite Naturstrände. Ideal zum Sonnen und Baden. Zudem gibt es Wassersportmöglichkeiten wie Tretbootfahren oder Bananenreiten.
  • Die künstlich angelegten Strände Playa Jablillo, Playa Bastian und die Playa Las Cucharras befinden sich an der Costa Teguise. Hier kommen sowohl Badeurlauber als auch Surfer und Schnorchler auf ihre Kosten.
  • Zum Baden nicht geeignet ist der schwarze Strand Playa El Golfo. Dafür kann man hier bei einem einsamen Spaziergang die auf der Insel viel verkauften Olivinsteine finden.
  • Am schwarzen Nachbarstrand El Charco de los Clicos kann man die berühmte grüne Lagune bewundern.
  • Die Playa Honda liegt außerhalb der großen Touristenzentren. Sie bietet eine gepflegte Strandpromenade, die ohne Autoverkehr direkt am Strand entlangführt. Die Playa Honda zeichnet sich zudem durch saubere Badebuchten und nahezu unberührte, helle Sandstrände aus.
  • Die außergewöhnlichsten Strände findet man vor Òrzola. Mitten im Schwarz der Lavalandschaft erblickt man schneeweißen Sand. Der Strand ist für kleine Kinder, zum Baden und Schnorcheln ideal.
  • Der nicht überfüllte Naturstrand von Arrieta bietet einen kleinen Kinderspielplatz sowie Duschen und WCs. An Tagen mit hoher Brandung kann man hier Wellenreiter und Bodyboarder bewundern.
  • Surfer lieben den windigen Strand des gleichnamigen Ortes Playa El Cable.
  • Mit dem Bus kann man den größten Strand der Costa Teguise, El Jabillo, erreichen. Der Sand ist weiß, die Gegend windig, aber dank Wellenbrecher gibt es kaum Strömung.
  • Goldgelber Sand aber windig in einer abgelegenen ländlichen Gegend, so präsentiert sich die 845 m lange und 8 m breite Playa El Risco.
  • Ruhe bietet der weiße und feinkörnige Sandstrand Playa Ensenada de la Caleta. Er liegt am Hafengebiet Los Mármoles.
  • In einer halbrunden Bucht befindet sich die Playa Flamingo. Sie hat alles, was sich Kinder und Eltern immer wünschen: feinen Sand, flachen Strand, windgeschützt und rundum schöne Palmen.
  • Einen flachen Einstieg ins Meer sowie hellen weißen Sandstrand bietet die Playa Grande in Puerto del Carmen. Sie besticht durch 1,2 km Länge und circa 100 m Breite.
  • Ein frischer Wind weht an der Playa La Caleta del Mojón. Daher findet man am 100 m langen Strand mehr Surfer als Strandurlauber.
  • Die Playa La Concha im gleichnamigen Ort gelegen verfügt über einen feinkörnigen und goldgelben Strand. Sie ist mit Bus und Auto erreichbar.
  • Klein und kuschelig präsentiert sich die Playa Los Fariones. 60 m lang und 5 m breit ist hier der Strand aus feinem goldgelben Sand.
  • Nur 40 m lang ist die Bucht der Playa Pena Grande. Eine kleine Strandpromenade sorgt für Abwechslung.
  • Eine Strandpromenade und Gastronomie bietet die 90 m lange feinsandige Playa Pila de la Barrilla nahe Puerto del Carmen.
  • Scharfkantige Felsbrocken im Wasser machen das Baden an der Playa Teneza fast unmöglich.
  • An der Charco del Palo sind FKKler unter sich. Der felsige Strand bietet eine Badestelle mit dem Namen „Affenfelsen“ sowie ein abgetrenntes Meerwasserschwimmbecken.

Parque Nacional de Timanfaya

Die Oberfläche des Nationalparks Timanfaya ist ein Meer aus erstarrter Lava, das Resultat der Vulkanausbrüche aus dem 18. und 19. Jh. Sie ließen eigentümliche geologische Formationen wie Höhlen, Kegel, hornartige Ausstülpungen und unzählige Krater entstehen. Insgesamt nimmt der 1974 zum Nationalpark ernannte Timanfaya ein Viertel (51 km2) der Gesamtfläche Lanzarotes ein. Wichtigste Merkmale des Timanfaya sind die Montañas del Fuego (Feuerberge). Sie sind die größte Vulkanlandschaft der Welt, an denen man die Entstehungsgeschichte der Insel am besten nachvollziehen kann. Vor allem bei Sonnenschein schimmern die Berge wie Feuer – ein Farbenspiel, das seinesgleichen sucht.

Auf der Ruta de los Volcanos können Besucher die unwirkliche Landschaft aus Lava und Asche kennen lernen – nur eine dünne Schicht Flechten konnte sich auf ihrem Boden entwickeln. Ausgangspunkt ist die Felseninsel Islote de Hilario. Hier befindet sich das von César Manrique gestaltete Restaurant El Diablo. Dort kann man mitten in einem Vulkankrater auf einem Grillrost Würstchen und Fleisch braten. Alle Touren durch Timanfaya sind geführt, ob als Wanderung zu Fuß oder auf dem Rücken eines Dromedars bzw. mit dem Bus. Die Route führt durch tiefe Lavafelder und durch einen Vulkanschlot. Wer sich traut, kann selbst in Krater und Vulkane blicken.

Dass die Erde auch heute noch brodelt, wird den Besuchern am Ende der Tour verdeutlicht: Gestrüpp, das in ein Erdloch gesteckt wird, geht sofort in Flammen auf. Die am Boden liegenden Vulkangesteine sind so heiß, dass sie mit bloßen Händen kaum zu berühren sind. Nur wenige Meter unter der Erdoberfläche beträgt die Temperatur immer noch 400° C.

Lago Verde

Südlich vom Fischerdorf El Golfo liegt der Lago Verde. Sein leuchtend grünes Wasser ist extrem salzhaltig, da er unterirdisch mit dem Meer verbunden ist. Ein Besuch des grünen Sees gehört zu den faszinierendsten Ausflügen auf der Insel. Die Lagune liegt im Vulkankrater Montaña de Golfo, der teilweise im Meer versunken ist; circa 30 Meter von der Küste entfernt. Die Alge Ruppia Maritima macht das Wasser des Sees so grün. Durch den hohen Salzgehalt hat sie optimale Lebensbedingungen. Obwohl die Lagune immer mit frischem Meerwasser aufgefüllt wird, verdunstet das Wasser schneller als es aufgefüllt wird und so hat der Lago Verde schon einen beträchtlichen Teil seiner ursprünglichen Größe eingebüßt. Ein Phänomen, das Umweltschützer untersuchen möchten. Daher steht der See auch unter Naturschutz, Baden ist nicht erlaubt.

Cueva de Los Verdes

Die Cueva de los Verdes ist einer der längsten Lavatunnel der Welt. Sie liegt im Norden der Insel und ist auch ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Ihr vulkanisches Tunnelsystem ist circa 7 km lang. Die Höhle entstand bereits vor 3.000 bis 4.500 Jahren nach einem gewaltigen Vulkanausbruch des Montana Corona. Dabei erkalteten die oberflächlichen Lavaströme und verfestigten sich in der Luft. Die darunter liegenden flossen unter der erstarrten Oberfläche weiter und bildeten das Höhlensystem nachdem der Lavastrom versiegte. Am Fuße des Vulkans zieht sich die Höhle bis zur Küste und 1,5 km ins Meer hinein. Ihre Jameos (ca. 20 m tiefe Schächte) entstanden durch Einbrüche in der Höhlendecke. Ein Großteil der Cueva de Los Verdes ist noch nicht erforscht, Besucher können nur 2 km der Gesamtanlage durchwandern.

Während der Piratenangriffe diente die Cueva den Einwohnern Lanzarotes als Zufluchtsstätte – hier fanden einige tausend Menschen Platz. Seit 1964 steht sie den Touristen offen. Bei einer Führung können Besucher die bizarren Lavaformationen in der Höhle bewundern – dabei wird ihr Erkundungsgang von gregorianischen Gesängen begleitet. Eine Konzerthalle und ein Süßwassersee sind weitere Attraktionen des Rundgangs.

Das Kunstwerk Jameos del Agua von César Manrique

Weitere Ausflugstipps

  • Überall auf der Insel finden sich bizarre Vulkanlandschaften: Im Parque Natural de Los Volcanes reichen die Vulkanfelder bis an die Küste. Los Hervideros ist eine Steilküste aus Basalt. Einen Besuch wert ist auch der See Charco de los Clicos.
  • Die Quesera de Zonsamas und Quesera de Bravo sowie ein drittes Objekt sind Artefakte der vorspanischen Bevölkerung. In diese Felsblöcke sind tiefe, fast parallele Rillen eingearbeitet. Welche Funktion die Queseras hatten, ist ungewiss. Drei der fünf sind auf Lanzarote noch erhalten.
  • Fast genau im geographischen Mittelpunkt der Insel liegt das Bauernmuseum „Casa Museo del Campesino“. Es handelt sich um die Reproduktion eines Bauernhauses im alten Stil von Lanzarote.
  • Los Jameos del Agua gehört zu einer Lavaröhre, die vom Volcan de la Corona über die Cueva de los Verdes bis zur Küste führt. César Manrique hat die Formation 1966 in eine Kulturstätte umgestaltet. Im See der Höhle lebt eine Krebsart, die einzigartig auf der Erde ist.
  • Die 45.000 qm des Tropical Parks sind mit Wasserfällen, Lagunen und exotischen Gärten angelegt worden. Mehr als 1.300 Vogelarten und andere exotische Tiere leben hier.
  • Die Salinas de Janubio ist die größte Salzgewinnungsanlage der Kanaren. Sie ist durch eine Landzunge vom Meer getrennt. In der Sonne schimmern ihre Salzgärten in faszinierenden Farbtönen.
  • Das Weinmuseum El Grifo bei Masdache entstand aus der ältesten Bodega der Kanarischen Inseln (1775). Es ist ein Meisterwerk der kanarischen Architektur – jährlich kommen bis zu 60.000 Besucher.
  • Wegen seiner versteckten Lage gehört der Mirador Risco de Famara nicht zu den typischen Touristenzielen und ist daher auch weniger überlaufen als der Mirador del Rio.
  • An der Steilküste des Famara-Massivs befindet sich der Mirador del Rio in 475 Metern Höhe. Er ist ein Entwurf von César Manrique und Jesús Rafael.
  • Oberhalb von Haria befindet sich der Mirador de Haria. Er bietet einen herrlichen Ausblick über das fruchtbare grüne Tal mit den terrassenförmig angelegten Feldern.
  • Die Wallfahrtskapelle Las Nieves gilt als Geheimtipp. Sie thront hoch oben auf dem Risco de Famara. Einmal im Jahr ist sie Wallfahrtsziel gläubiger Lanzaroteños.

Bildquellen und -lizenzangabe:

1. Bild (Header): Die Playa del Pozo vom Meer aus betrachtet von GanMed64 unter der CC

2. Bild: Die Feuerberge verbreiten einen rötlichen Schimmer von GanMed64 unter der CC

3. Bild: Schneeweiße Häuser vor vulkanischer Landschaft von Clive Darra unter der CC

4. Bild: Plaza La Mareta in Teguise von GanMed64 unter der CC

5. Bild: Blick in den Eingangsbereich von Jameo del Aqua von Campbell X unter der CC

Links: http://www.delicious.com/annabellemeinhold/Lanzarote

1 Kommentar »
  1. Ich muss schon sagen, einer der besten und umfangreichsten Berichte über Lanzarote der mir je untergekommen ist! Den hätte ich vor meinem Lanzarotetrip haben müssen ;) Wir waren in Teguise, Cueva de los Verdes und Los Jameos del Agua… Dieser Süßwassersee mitten im Lavagebirge ist schon recht beeindruckend, ebenso die weißen Krebse! Eine Reise nach Lanzarote lohnt sich definitiv und mit den Ausflugstipps in diesem Bericht kann eigentlich nichts schief gehen. :-)

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