Albacete (Provinz)

Die Provinz Albacete liegt im Südosten der zentralen Hochebene in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-La Mancha. Die gleichnamige Hauptstadt Albacete befindet sich im Zentrum einer weitläufigen, naturbelassenen Landschaft, die ihren alten arabischen Namen, Al-Basit – die Ebene, prägte. Die muslimische Vergangenheit der Provinz Albacete ist nicht nur im Namen erhalten geblieben; Urlauber finden auch heute noch in der Architektur der Burgen und Festungen Einflüsse der einstigen Herrscher.

Genauso abwechslungsreich wie die Geschichte der Provinz Albacete zeigt sich deren Landschaft. Die Provinz besitzt im Norden die typisch ebene Landschaft der Mancha mit ihren Windmühlen – bekannt aus Don Quijote, die mit den Berggegenden der Sierra de Alcaraz und Sierra del Segura im Süden kontrastieren. Dazwischen liegen landwirtschaftlich geprägte Gebiete, mit Obst- und Gemüse, Reis- und Weinanbau. Der landschaftliche und kulturelle Überfluss macht sich auch in der regionalen Küche bemerkbar: Wild, Fisch und frisches Gemüse prägen die Gerichte.

In der Hauptstadt Albacete lebt fast die Hälfte der gesamten Provinzbevölkerung. Insgesamt beherbergt die Provinz 87 Gemeinden, wobei die größten Hellín (30.366), Villarrobledo (25.417), Almansa (25.272), La Roda (15.559), Caudete (10.003), Tobarra (7.962) und Tarazona de la Mancha (6.553) sind.

Die Provinz Albacete auf einen Blick

Land: Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilien-La Mancha
Einwohnerdichte: 26,4 Einwohner/km²
Fläche: 14.918 km²
Einwohner: 392.110 (Wikipedia 2007)
Hauptstadt: Albacete
Sprache: Spanisch
Angrenzende Provinzen: Cuenca, Valencia, Alicante, Murcia, Granada, Jaén, Ciudad Real

Landschaft & Klima der Provinz Albacete

Sierra de Alcaraz Berg Albacete

Die Provinz Albacete ist Teil der La Mancha. Sie erstreckt sich vorwiegend im Norden und liegt 700 Meter über dem Meeresspiegel. Der Río Júcar und sein Nebenfluss Cabriel haben die Landschaft der Region La Mancha geformt, die reich an Schluchten und sanften Erhebungen ist. Täler und Hügel strafen die Stereotype des Flachlandes lügen. Die Landschaft im Südosten ist geprägt von ausgedehnten Tälern und trockenen Steppen. In den fruchtbaren Tälern findet man Obst-, Gemüse- und Reisanbau, Oliven- und Mandelbäume sowie Weinberge.

Im Süden der Provinz befindet sich die Bergregion mit bis zu 2.000 Meter hohen Gipfeln wie die Sierra de la Cabras. Weitere bekannte Berge sind die Sierra de Alcaraz, Calar del Mundo, del Taibilla sowie Richtung Osten die Cordillera de Montearagón und die Sierra del Mugrón de Almansa. Die Provinz Albacete besitzt eine große Naturschönheit mit beeindruckenden Wasserfällen und Schluchten, einst Zufluchtsorte für Banditen. Der bekannteste Wasserfall von über 80 Metern Höhe ist die Geburtsstätte des Río Mundo in der Sierra del Segura. Gemeinsam mit der nahegelegenen Sierra de Alcaraz ist die malerische Gegend noch weitestgehend vom Tourismus verschont geblieben. Die Fauna und Flora rund um den Wasserfall gehört heute zum Nationalpark Calar del Río Mundo y de la Sima. Das Bild des anderen Nationalparks, Lagunas de Ruidera im Nordosten der Provinz, ist geprägt von 15 Lagunen, die zum Schwimmen oder Bootfahren einladen.

Die Provinz Albacete besitzt weiterhin einige Höhlen- und Felsmalereien, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen. Die landschaftliche Vielfalt der Region und die attraktiven Kulturgüter der Städte und Dörfer werden den Besucher begeistern, der sich vielerorts in die Zeit der arabischen Eroberer zurückversetzt fühlt. Orte wie Alcalá del Júcar, Almansa, Alcaraz, Chinchilla de Montearagón, Letur, Villarrobledo und Hellín sind mehr als einen Besuch wert.

Das Wetter in der Provinz Albacete wird bestimmt durch das kontinentale Klima. Hier herrschen ausgeprägte Extreme. Im Winter ist es sehr kalt, die Sommer sind dafür sehr heiß (Durchschnitt dann 20-24° C). Regen fällt kaum, es ist sehr trocken – außer in den Bergen im Süden.

Kulturelles Erbe der Provinz Albacete

Der Reichtum der Landschaft spiegelt sich auch im kulturellen Erbe wider. Die Provinz Albacete ist geprägt durch die Herrschaft der Muslime (Emirat von Córdoba), immer noch sichtbar im architektonisches Erbe vieler Burgen. Nach dem Zerfall des Emirats von Córdoba blieb die Region in muslimischer Hand (Königreich Taifa). Erst durch Fernando III. von Kastilien wurden Teile der Provinz christlich. Die Provinz, wie wir sie heute kennen, wurde erst 1833 von Javier de Burgos gegründet und Albacete zur Hauptstadt ernannt.

Auf Schritt und Tritt begegnet man dem kulturellen Reichtum der Provinz Albacete. Dazu zählen die prähistorischen Stätten, wie die Höhle Cueva del Niño bei Ayna, die Felsmalereien in Minateda (Hellín), Alpera, Nerpio und Socovos. Aus dem Bronzezeitalter sind noch viele Kunstwerke in Chinchilla, Agramón oder Tiriez zu besichtigen. Die iberische Kultur hinterließ die Nekropole Los Villares in Hoya Gonzalo oder das Heiligtum Cerro de los Santos in Montealegre del Castillo. Mit der Eroberung der Region durch die Araber begann eine Periode großer Baukunst. Wichtige Städte der Muslime waren Abengibre, Almansa, Alcalá del Júcar und Alcaraz. Dort finden die Besucher trutzige Paläste im maurischen Stil. Mit der Reconquista setzte sich der gotische Stil der christlichen Eroberer in den militärischen und religiösen Bauten durch.

Kunsthandwerk & Messerherstellung

Viele Orte in der Provinz Albacete können auf eine lange Handwerkstradition zurückblicken: Keramik aus Chinchilla oder La Roda, Teppiche von Lezuza, Flaschen, umflochten mit spanischem Pfriemgras aus Hellín oder die berühmten Bronzefiguren von Riópar. Weltweit bekannt ist die Hauptstadt Albacete durch ihre Messer-Produktion. Die Herstellung von Messern und Besteck geht auf eine jahrhundertealte Tradition in Albacete zurück. Sie ist muslimisches Erbe, das bis heute seine Gültigkeit hat.

1380 erhielt Albacete das Stadtrecht – seitdem entwickelte sich dort ein bedeutendes Zentrum der Schwertschmiede und Messermacher. Besonders das Klappmesser, Navaja, war ein gefragtes Gerät, da es auch die Funktion einer Waffe besaß. Aber auch die Nachfrage nach Schwertern, Kurzwaffen und Scheren stieg. Im 18. Jahrhundert wurde Albacete zum wichtigsten Messerschmiedezentrum Europas.

Mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes stiegen die Produktion und der Absatz der Klingenprodukte kontinuierlich. Es entstanden nun Fabriken, die Messer in Serie herstellten – die kleinen Handwerksbetriebe verschwanden nach und nach. Jedoch findet man heute trotz Industrialisierung und moderner Herstellungsmöglichkeiten in Albacete immer noch einige Werkstätten, die Taschenmesser, Messer und Scheren traditionell in verschiedensten Größe und Formen sowie reichen Verzierungen fertigen – ein schönes und traditionsreiches Mitbringsel.

Die Wirtschaft ist heute aber nicht allein von den landwirtschaftlichen Erzeugnissen und dem Tourismus geprägt. In der Hauptstadt Albacete findet man bspw. eine Produktionsstätte für Solarmodule der Firma Gruposolar und ein Eurocopter-Werk für die Rumpf- und Endfertigung von Eurocopter Tiger, NH90 und EC 135. Dazu kommen moderne Unternehmen und Industrien wie der Warenwirtschaft, Logistik, Aluminiumgewinnung, Automatisierungstechnik, Robottechnik und Raumfahrtindustrie. Eine intensive Zusammenarbeit in Forschung und Innovation findet auch mit der Universität Kastilien-La Mancha statt, die zum Erfolg des Unternehmertums von vor allem kleinen und mittleren Unternehmen im Dienstleistungssektor beiträgt.

Tourismus & Freizeitaktivitäten der Provinz Albacete

Quelle Río Mundo Albacete

In der Provinz Albacete finden Naturbegeisterte und Aktivurlauber alles, was das Herz begehrt: Die Landschaft reicht vom Hochplateau La Mancha zum Korridor von Almansa (Corredor de Almansa) bis zu den rauen Gipfeln der Sierra de Alcaraz und Segura y Las Cabras, die zur Betischen Kordillere (Andalusisches Faltengebirge) gehören. Die Provinz Albacete bietet auch eine reiche Seenlandschaft wie die Lagunas de Ruidera – ein Zusammenschluss von 15 Lagunen, die sich über mehrere Kilometer ausbreiten, die Schluchten des Río Cabriel, den Cañón del Río Júcar oder die Wasserfälle an der Quelle des Río Mundo im Nationalpark Calar del Río Mundo y de la Sima.

In der Umgebung von Villamalea, am Río Cabriel, finden Aktivurlauber ähnliche Bedingungen wie in der Sierra del Segura am Río Mundo. Die Regionen bieten das ganze Jahr über sportliche Aktivitäten wie Bungee-Springen, Rafting, Mountain-Biking, Klettern und Kanufahren. Aber auch Wandern, Reiten und Radfahren bieten sich an. Die Flüsse und Wälder ziehen zudem jährlich Besucher von überall zur Jagd- und Fischsaison an. An einer der unzähligen Lagunen des Nationalparks Lagunas de Ruidera können Besucher ihren Badeurlaub verbringen.

Für Gäste, die sich lieber von Land und Leute inspirieren lassen, hält die Provinz Albacete historisch wertvolle Städte, prachtvolle muslimische und christliche Burgen, mittelalterliche Kirchen und Klöster, sowie Höhlen- und Felsenmalereien bereit. Tradition und Gläubigkeit erlebt der Besucher bei den jährlich stattfindenden Festen in der Provinz: das Klassische Theater-Festival von Chinchilla de Montearagón im Juli, den Trommelmarsch Tamborada von Hellín im April oder den Festivalmonat September mit dem großen, zehntägigen Volksfest in der Hauptstadt Albacete. Wer die Stadt in dieser Zeit besucht, der bekommt einen lebendigen Einblick in die Traditionen der Stadt Albacete und ihrer Provinz.

Infrastruktur der Provinz Albacete

Die Stadt Albacete besitzt im Süden einen kleinen Verkehrsflughafen (span. Bezeichnung Aeropuerto de Albacete-Los Llanos, IATA-Code: ABC). Bedient wird der Airport von Iberia, Air Nostrum (regelmäßig nach Barcelona) und Private Wings/Welcome Air (Marseille – Augsburg). Alternativ nutzt man zur Anreise am besten die Flughäfen von Valencia oder Alicante (etwa 130 km entfernt). Dort kann man sich dann ein Auto mieten und die Region auf gut ausgebauten Straßennetzen erkunden. Von den Großstädten wie Valencia, Alicante, Madrid fahren zudem regelmäßig Züge der RENFE in die Provinzhauptstadt Albacete (Bahnhof in der Avenida de la Estación). Um von dort in andere Orte zu gelangen, kann man auf Busse umsteigen, die größere Orte wie La Roda, Hellin, Tobarra und Villarrobledo ansteuern.

Übernachten können die Besucher der Provinz Albacete in über 160 Landhäusern, auf Campingplätzen oder in Herbergen. Die größeren Städte bieten aber auch eine Vielzahl an Hotelunterkünften. Wer wie einst die Bischöfe oder Könige übernachten will, verbringt die Nächte in einem der schönen Parador-Hotels (exklusive Hotels meist in Klöstern, Burgen und Schlössern).

Kulinarische Genüsse der Provinz Albacete

Die Vielfalt ihrer Landschaft macht sich ebenso in der Küche der Provinz Albacete bemerkbar. Wie auch in anderen Regionen und Provinzen Spaniens stehen die einheimischen Produkte im Vordergrund und werden mit herrlichen Gewürzen, Knoblauch und Olivenöl zu schmackhaften Speisen verarbeitet. Liegt die Provinz Albacete auch nicht direkt am Meer, so enthält ihre Speisekarte durchaus Fisch vom Mittelmeer. Atascaburras (Stockfisch mit Kartoffeln, Knoblauch, Eier und Olivenöl) sei hier zu nennen. Zusätzlich zu den Mittelmeer-Fischen bietet die Speisekarte Forellen, Karpfen, Hecht und Krebse aus den Flüssen der Provinz.

Bei den Fleischgerichten sind Wildragouts, Gachas (Brei mit Würsten) sowie Rebhuhn sehr beliebt. Allein das Rebhuhn wird auf 30 verschiedene Arten zubereitet. Dazu gibt es frisches Gemüse und Wein der Region – denn La Mancha ist auch ein bekanntes Weinanbaugebiet.

Bei den Desserts hat man die Auswahl zwischen Miguelitos de Roda, Natillas pestiñadas oder Hojuelas a la miel. Dazu trinken die Spanier Cuerva; ein typisches Getränk der Region aus Wasser, Zucker, Wein und Zitrone. In den Konditoreien warten köstliche Baisers, Milchbrötchen aus Apfelmost (bollos de mosto) und unterschiedliche Cremespeisen auf die Gäste.

Sehenswürdigkeiten der Provinz Albacete

Kirche Turm Architektur

Albacete (Haupstadt)

Albacete ist nicht nur Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, sondern mit über 160.00 Einwohnern die mit Abstand größte Metropole der Region. Sie liegt im Flachland von La Mancha – international bekannt ist sie wegen der Messerherstellung sowie der Rennstrecke, auf der jährlich ein bekanntes Motorradlangstreckenrennen stattfindet. Albacete ist eine moderne, heitere Hauptstadt mit vielen Fußgängerzonen und unzähligen Parks und Gartenanlagen, in denen sich die Besucher von der Geschäftigkeit der Stadt erholen können. Als Bischofssitz und Universitätsstadt zieht sie nicht nur Kulturbegeisterte an, sondern vor allem junge Leute. Aus der maurischen und römischen Besatzungszeit, aber auch aus der Blütezeit der Stadt unter dem Einfluss der Familie Mendoza, sind zahlreiche Paläste und Burgen erhalten geblieben, die einen Besuch lohnen.

Kathedrale

Im antiken Teil von Albacete liegt die Kathedrale San Juan Bautista. Die ältesten Bauteile stammen noch aus der Gotik, die Hauptfassade wurde erst 1945 vollendet, das Seitenportal im neoromanischen Stil sogar erst 1960. So kombiniert die Kirche diverse Stilrichtungen geschickt miteinander. Im Inneren besticht San Juan Bautista durch die Ausarbeitung seiner Säulen. Sie gelten als die besterhaltenen der spanischen Renaissance. In der Kapelle der Virgen de los Llenos befindet sich die Statue der Schutzpatronin der Stadt aus dem 16. Jahrhundert.

La Plaza de Toros

Dieser Stierkampfplatz ist einer der schönsten in ganz Spanien und gleichzeitig eines der außergewöhnlichsten Gebäude der Stadt Albacete. Auf den Rängen der Arena finden mehrere 10.000 Zuschauer Platz. Zu sehen gibt es auch eine Statue des berühmten Toreros Chicuelo II.

Parque Abelardo Sanchez – der Stadtpark

Auf einer Fläche von 120.000 m² stehen 12.000 Kiefern und 4.000 weitere Baumarten, wie Akazien, Bananenbäume, Ulmen oder Kirschbäume. Kein Wunder, dass der Stadtpark täglich viele Bewohner und Gäste der Stadt Albacete anlockt. Im Park können lange Spaziergänge auf breiten Wegen unternommen, im Gras entspannt oder die Büste des Nationaldichters Miguel de Cervantes (Autor des Don Quijote) bewundert werden, um so frische Luft zu atmen und für ein paar Stunden dem Großstadttrubel zu entfliehen.

Pasaje de Lodares

Die Passage von Londares ist ein Säulengang mit einer Überdachung aus Eisen und Glas. Sie verbindet die Straße Mayor mit der Straße Tinte.

Circuito de Albacete

Die Motorsport-Rennstrecke (Circuito de Albacete) in Albacete wurde 1990 eröffnet. Die Hauptstrecke ist 3,539 km lang und hat acht Rechts- und fünf Linkskurven. Aktuell sind auf der Strecke unter anderem Läufe zur Motorrad-Langstrecken-Weltmeisterschaft, zum europäischen Truck-Grand-Prix, zur spanischen Motorrad-Meisterschaft sowie zu vielen regionalen Automobil- und Motorrad-Meisterschaften zu sehen. Von 1992 bis 1999 fand auf dem Circuito ein Lauf der Superbike-Weltmeisterschaft statt.

Orte in der Provinz Albacete, die ebenso eine Reise wert sind

Albatana

Albatana ist ein Dorf mit nur 900 Einwohnern. Es besitzt jedoch einen perfekt erhaltenen Aquädukt aus der Römerzeit, bekannt als Molino de Arriba.

Alcazar

Alcazar liegt 80 Kilometer von Albacete entfernt. Der historische Stadtkern stammt aus der Renaissance-Zeit. Sehenswert ist der Plaza Mayor aus dem 16. Jahrhundert – er wird umschlossen von den Türmen La Trinidad und El Tardón sowie der nahe gelegenen Warenbörse El Corregidor aus dem selben Jahrhundert. Über der Stadt thronen die Mauern einer Burg aus dem 13. Jahrhundert und auch das Kloster María Magdalena erfreut sich einiger Besucher.

Alcalá del Júcar

Beim Anblick von Alcalá del Júcar stockt dem Besucher der Atem. Die Häuser scheinen sich an der Steilwand der Jucar-Schlucht empor zu ziehen. Und über ihnen thront die Burg. Diese ursprünglich maurische Festung wurde nach der Rückeroberung durch die Christen umgebaut. Von der Brücke, die zur Römerzeit über dem Fluss errichtet und im 18. Jahrhundert restauriert wurde, hat man einen wunderschönen Panoramablick. Auf der anderen Seite des Flusses erhebt sich auf einer Anhöhe eine Stierkampfarena, die aufgrund ihrer besonderen Lage und ihrer unregelmäßigen Form einzigartig ist. In der Umgebung von Alcalá del Júcar findet man zahlreiche natürliche Höhlen, von denen einige in Tavernen (Mesones) umgebaut wurden.

Consuegra

Hier findet der Besucher und Don Quijote-Liebhaber das perfekte Windmühlen-Motiv. Gleich ein Dutzend stehen neben der Burg aus dem 13. Jahrhundert. Noch heute vermittelt das Innere der Burg dem Besucher einen Eindruck, wie die Ritter des Malteserordens einst dort gelebt haben.

Burgen

Wie in anderen kastilischen Provinzen findet man auch in der Provinz Albacete unzählige Burgen. Viele der Burgen sind arabischen Ursprungs, mit christlichen Einflüssen nach der Rückeroberung der iberischen Halbinsel. Zu den malerischsten und einzigartigsten zählen sicher die bereits erwähnte Burg in Alcalá de Júcar, Chinchilla de Montearagón, Almansa und Yeste.

Burg von Alcaraz

Die Wehrburg von Alcaraz ist ein Bau aus dem 13. Jahrhundert und diente der Verteidigung der Stadt. Aufgrund ihrer erhöhten Lage ist sie ebenso wie andere Gebäude in Alcaraz Teil der Befestigungsstrategie.

Burg von Almansa

Die gotische Burg von Almansa liegt auf einem großen Felsen und nimmt die Stelle einer arabischen Festung ein. Besonders der große Bergfried zieht die Blicke auf sich. Sie gilt als eine der schönsten und besterhaltenen Burgen der Region Kastilien-La Mancha. Im 14. Jahrhundert wurde sie auf Betreiben Juan Manuels, dem Autor des Buchs Der Graf Lucanor, auf der Águila-Anhöhe errichtet. Das heutige Aussehen verdankt sie dem Marquis von Villena, der im 15. Jahrhundert bedeutende Umbaumaßnahmen durchführte. Sie besticht aufgrund durch Zinnen besetzter Mauern und einem imposanten Hauptturm.

Burg von Chinchilla de Montearagón

Auf den Spuren maurischer Vergangenheit wandelte der Marquis von Villena, als er im 15. Jahrhundert die ursprünglich maurische Burg „Xerif El-Edrisi“ restaurierte. An den Mauern des Baus ist noch heute sein Steinwappen zu sehen. Abschüssige Wehrmauern mit sechs Festungstürmen an den Ecken, umsäumt von einem 16 m hohen Graben – so zeigte sich die Burg dem Betrachter. Zu bestaunen sind Reste des Festungswalls und der im 19. Jahrhundert umgebaute Hauptturm sowie die Tore Diablos und Tiradores.

Höhlen und prähistorische Malereien

Höhlen von Alpera

In Alpera befindet sich eine bedeutende prähistorische Wohnstätte. Auf Bildern sind einfarbig menschliche Gestalten dargestellt. Man kann zudem zahlreiche Jagd-, Tanz-, Kampf- und Sammelszenen erkennen. Die Höhlen von Alpera gehören zum Weltkulturerbe.

Solana de las Covachas, Nerpio

Die Höhlenlandschaft Solana de las Covachas liegt an der Quelle des Flusses Taibilla. Insgesamt befinden sich hier neun Höhlen, die José Soto Pérez 1954 entdeckte. Auch sie gehören heute zum Weltkulturerbe. Die Höhlenmalereien zeigen eine große Vielfalt von Jagdmotiven und gesellschaftlichen Szenen, wie Tänze oder Frauendarstellungen.

Archäologischer Park El Tolmo de Minateda, Hellín

1914 wurden die polychromen Malereien mit Jagdszenen von Juan Jiménez Llamas entdeckt. Sie bestechen durch enormen Figurenreichtum sowie thematische und stilistische Vielfalt – vorwiegend Motive der Jagd und der Fauna. Die Malereien werden auf den Zeitraum von 6.000 bis 1.000 vor unserer Zeitrechnung geschätzt. Kein Wunder, dass die UNESCO auch sie zum Weltkulturerbe zählt.

Bildquellen und -lizenzangabe:

1. Bild (Header): Alcalá del Júcar von Gabriel Villena unter der CC

2. Bild: Sierra de Alcaraz von Patmurt unter der CC

3. Bild: Wasserfall des Río Mundo von JuanJaén unter der CC

4. Bild: Türme von Alcazar von Patmurt unter der CC

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