Formentera

Die Insel Formentera ist ein wahres Kleinod. Mit nur 19 km Länge und knapp 83 km² bietet Formentera trotzdem alles, was sich der Urlauber von einer Ferieninsel wünscht. 20 km strahlend weiße Sandstrände laden zum Sonnenbaden ein – das klarste Wasser des Mittelmeeres umspült das Balearenparadies, dazu unberührte Natur soweit das Auge reicht. Jährlich kommen auf die 9.147 Einwohner (Wikipedia 2008) rund 440.000 Touristen, die das ehemalige Hippieparadies gerade wegen seiner Ursprünglichkeit und Ruhe zu schätzen wissen. Darunter sind auch viele Tagesausflügler von Ibiza, die die nicht so überfüllten Strände der Insel genießen möchten.

Gemeinsam mit Ibiza und weiteren kleinen Inseln bildet Formentera nicht nur die Inselgruppe der Pytusen, sondern gehört auch zu den Balearen. In 1.500 Meter Meerestiefe sind die Inseln heute noch mit dem spanischen Festland verbunden.

Hauptort der Insel Formentera ist San Francisco Javier. Hier befinden sich der Sitz der Verwaltung und ein Großteil der Geschäfte. Der größte Touristenort ist jedoch Es Pujols mit seinem reichhaltigen Angebot an Hotels, Restaurants, Bars und Geschäften. Er liegt im eher dicht besiedelten Norden, wo sich auch die Ortschaften La Savina mit dem Haupthafen sowie Sant Ferran de ses Roques befinden.

Je weiter der Urlauber nach Süden kommt, umso einsamer zeigt sich die Landschaft. Die Südspitze der Insel bildet das Cap de Barbaria mit seinem Leuchtturm. Von hier hat man einen fast ins Unendliche reichenden Blick über das Meer. Aber egal an welchem Ort man sich auf Formentera befindet, man kann von überall das tiefblaue Meer sehen.

Landschaft der Insel Formentera

Strand auf Formentera

Das karibische Blau des Wassers, das Grün der Pinien, das Beige der Steine und Strände sowie das Weiß der Häuser bringen die Insel Formentera zum Leuchten. Ein Duft von Rosmarin und Pinien überzieht die größtenteils flache Landschaft. La Mola, die Hochebene der Insel, liegt selbst nur 190 Meter über dem Meeresspiegel. Das Eiland ist kaum verbaut, auch die Vegetation behindert den in die Ferne schweifenden Blick nicht: Vorwiegend Pinien und niedrige Kräuterbüsche bedecken den Boden.

Obwohl Formentera nur 19 km lang und an einer Stelle 23 km breit ist, kann man sie in vier Regionen einteilen.

Im Norden befinden sich die meisten Ortschaften: La Savina, Es Pujols, Sant Ferran de ses Roques, Es Calo, El Pilar sowie Sant Francesc de Formentera. Im Hafen La Savina legen die Fähren von/nach Ibiza-Stadt an und bringen die Urlauber auf die 2 Meilen entfernte Insel (die beiden Häfen liegen 12 Seemeilen auseinander). In dessen Nähe befinden sich auch die zwei Binnenseen Estany des Peix und Estany Pudent. Sie sind geprägt von terrassenförmigen Felsen, natürlichen Pools und bizarren Steinformationen. Estany des Peix ist eine Lagune mit einem schmalen Zugang zum Meer – kleine Boote können ihn passieren. In der Lagune kann man eine Vielzahl von Wasservogelarten beobachten.

An der Punta de Sa Pedrera genannten Landzunge hat man einst Marès abgebaut, eine Sandsteinart, die bis heute in Spanien zum Bau von Gebäuden verwendet wird. Der Eingriff des Menschen und die Erosion durch das Meer haben an diesem Ort Steinformationen von großartiger Schönheit hinterlassen. Besonders vom Meer aus hat man einen herrlichen Blick auf in Felsen eingelassene Höhlen, die teils unter Wasser liegen.

Der Verwaltungssitz der Insel und mit seinen 1.500 Einwohnern größte Ort liegt im Inselinneren: Sant Francisco Javier. Formentera endet im Norden in einer einsamen Landzunge mit hellen Sandstränden. Der bekannteste ist die Platja de Ses Illetes.

Je weiter man in Richtung Süden fährt, umso einsamer wird es. Dafür steigt die Insel immer mehr an. Auf halber Strecke trifft man auf die Cala Saona. Die felsige Traumbucht betört mit hellem, türkisfarbenem Wasser. Am südlichsten Ende erreicht man das 115 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Kap de Barbaria mit seinem mittelalterlichen Wachturm. Die felsige Küste und die urwüchsige Landschaft sind Teil eines Naturschutzgebietes. Hier nisten Seevögel und klettern wilde Ziegen. Wer sich näher an die schroffen Felsen wagt, entdeckt so manch alte Hippiehöhle.

Die Mitte der Insel Formentera bildet eine sechs Kilometer lange und nur 1,5 Kilometer breite Landzunge. Orte findet man hier nicht, dafür ein paar Ferienanlagen sowie den längsten Strand der Insel, die Platja de Mitjorn.

Wie bereits an der Südspitze befindet sich auch im äußersten Osten der Insel ein Kap, die Punta de sa Ruda, das felsige und steile Ende der Hochebene La Mola. Hier trifft man auf den einzigen Ort im Osten, El Pilar und dessen Leuchtturm. Auch dieser Teil der Insel besteht, wie der Süden, aus Felsküste. Die Hochebene ist entweder über den alten Römerweg oder eine Serpentinenstraße zu erreichen.

Auf Formentera gibt es einige Tierarten, die nur hier vorkommen. So beispielsweise eine Eidechse, die allein 30 Unterarten gebildet hat. Man findet sie nicht nur in der Natur – sie ist auch Wahrzeichen und bekanntestes Merchandising-Produkt der Insel.

Was aber Formentera besonders auszeichnet und weswegen die Touristen gerne auf die Insel kommen, sind die weitläufigen feinsandigen Traumstrände, die meist flach ins Meer abfallen.

Formentera Klima/Wetter

Von allen Balearen-Inseln hat Formentera das wärmste und regenärmste mediterrane Klima, was vor allem Pinien und Palmen gedeihen lässt. Regionale Abweichungen gibt es praktisch nicht, nur kleine Unterschiede bei Temperatur und Feuchtigkeit zwischen den flachsten Gebieten der Insel und der Miozän-Felsenküste von La Mola und Cap de Barbaria. Die Sommer sind wie im übrigen Mittelmeerraum aufgrund des Einflusses des Azoren-Hochdruckgebiets trocken und mitunter sehr warm. Linderung bringt der aus Afrika kommende Wind Migjorn. Meist liegen die Lufttemperaturen aber zwischen 14 und 29° Celsius (durchschnittliche Jahrestemperatur: 18,6° Celsius). Für einen Badeurlaub bieten sich die Monate Mai bis September an, Wandern und Radfahren kann man am besten von März bis Oktober.

Tourismus und Freizeitaktivitäten auf der Insel Formentera

Wer fernab vom typischen Massentourismus Urlaub machen will, ist auf Formentera genau richtig. Hier ist Ruhe und Beschaulichkeit angesagt. Urlauber können sich ganz der Entspannung hingeben – Besichtigungstouren sind auf der Insel nebensächlich. Es gibt durchaus ein paar Sehenswürdigkeiten, wie das Ethnologische Museum, Leucht- und Wachtürme, Höhlen sowie urige Orte. Aber vor allem ist Formentera reich an ursprünglicher Landschaft, kilometerlangen feinen Sandstränden, Buchten und glasklarem Wasser.

Autos sind auf der Insel eher selten zu finden, das beliebteste Fortbewegungsmittel ist das Fahrrad – mit ihm kommt man schnell und bequem zu jedem Punkt der Insel. Sonnensüchtige haben über 20 Strände zur Auswahl – zwei davon, die Playa Sa Ruqueta und die Playa Es Arenals, bekamen sogar die „Blaue Flagge“ der EU verliehen. Mit ihr werden Strände mit besonders hoher Wasser- und Strandqualität ausgezeichnet. Die Strände sind durch ihre seichten Uferzonen ideal für Kinder zum Herumtollen und Planschen. Vor allem an der Punta Pedrera kann man aber auch Tauchen und Schnorcheln. Aufgrund des stetigen Windes bieten viele Strände Katamaran-Segeln, Kite- oder Windsurfen sowie Wasserski an.

Landratten nutzen die zahlreichen Tennisplätze, spielen Beachvolleyball oder folgen einer der vielen Rad- bzw. Wanderwege. Abseits der Hauptstraßen hat man so die Möglichkeit, die landschaftliche Vielfalt der Insel zu entdecken. Für eine Rast bietet sich an der Nordwestküste das Landhaus Can Marroig an. Einst bot es Unterschlupf für Künstler und Aussteiger, heute ist es ein Erholungsgelände, auf dem man zwischen Pinien grillen kann.

Geschichte der Insel Formentera

Steilküste und Wachturm auf Menorca

Die Insel Formentera war wohl bereits 2000 vor Christus besiedelt, was die megalithische Grabstätte Ca na Costa bezeugt. Mit den Römern begann die nachhaltige Besiedlung des Eilands. Heute noch finden sich zahlreiche römische Ausgrabungsstätten und das Kastell nahe Es Caló. Sie nutzten Formentera wegen ihres fruchtbaren Bodens und dem hohen Süßwasservorkommen als Kornkammer.

Nach den Römern kamen die Vandalen und anschließend die Byzantiner. Auch von plündernden Wikingern blieb die Insel nicht verschont. Ab dem 10. Jahrhundert gehörte die Insel Formentera zum arabischen Reich. 1235 fiel die Insel durch die Eroberung des katalanischen König Jaume I. an Spanien. Nun begann eine Zeit der Dürre, immer weniger Quellen ließen die Landwirtschaft langsam verdorren. Zudem hatten die Inselbewohner mit ständigen Piratenangriffen zu kämpfen, so dass die Insel im 16. Jahrhundert vollständig entvölkert war. 200 Jahre später kamen von Ibiza wieder die ersten Siedler nach Formentera. Die Bevölkerung stieg sukzessive an, heute leben über 9.000 Menschen dauerhaft auf der Insel.

Formentera – ein Paradies für Hippies

Von Ibiza aus erreichten in den 60er Jahren die Hippies Formentera. Hier fanden sie ein ursprüngliches Paradies. Auch heute noch ist ihr Einfluss spürbar. Die legendäre Dorfkneipe Fonda Pepe in Sant Ferran war einst der Nabel der europäischen Hippiebewegung. Die benachbarte Leihbibliothek (Casa de libros) war ihr geistiges Zentrum – gegründet wurde sie 1967 von einem Amerikaner. Heute ist die Bücherei leider verschwunden.

In Sant Francesc, Fonda Plate treffen sich heute noch alte und junge Hippies in unkomplizierter Atmosphäre. Die Innenstadt ist übersäht mit bemalten Betonskulpturen eines echten Hippies – des deutschen Auswanderers Schoppi. In den Seitengassen befinden sich viele Kunsthandwerk- und Handarbeits-Geschäfte ehemaliger Blumenkinder. In El Pilar findet im Sommer zweimal in der Woche ein Hippie-Markt statt.

In der Vergangenheit gab es einige Musiker und Künstler wie Pink Floyd oder King Crimsen, die sich auf Formentera aufhielten bzw. längere Zeit wie Bob Dylan und Chris Rea auf La Mola lebten. Der Insel und ihrer Hippiezeit hat der Schriftsteller Niklaus Schmid ein Buch gewidmet: „Formentera – eine Insel auf dem Weg zur Legende“. Auch in einem Film kam der Insel eine kleine Rolle zu – der spanische Regisseur Julio Medem hatte im Jahr 2000 „Lucía y el sexo“ teilweise hier gedreht.

Feste der Insel Formentera

  • 1. März: Illes Balears – der Tag der Balearen wird auf der gesamten Insel mit Musik, Volkstänzen und Folklore gefeiert.
  • 30. Mai: Sant Ferran – rund um den Kirchplatz findet ein Fest statt, Höhepunkt ist ein Feuerwerk.
  • 24. Juni: Sant Juan – auf La Mola feiert man die kürzeste Nacht des Jahres mit einem Feuer.
  • 16. Juli: Jungfrau heilige Maria del Carmen – Prozession zum Meer in La Savina.
  • 25. Juli: Sant Jaume – das bedeutendste Fest der Insel wird zu Ehren der Schutzpatronin der Insel gefeiert.
  • 5. August: Nuestra Senora de las nieves – ein kulturbezogenes Fest für die Schutzheilige der Pityusen.
  • 12. Oktober: Jungfrau von El Pilar – an diesem Tag beginnt die Schlachtzeit der Schweine. Das Fest wird in El Pilar auf der La Mola mit einem Feuerwerk gefeiert.
  • 3. Dezember: Sant Francesc Xavier – auf dem Kirchenvorplatz wird ein Feuer entzündet, in dem Schweinefleisch gebraten wird.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Insel Formentera ist zwar lange nicht so von Touristen überlaufen wie Ibiza oder Mallorca, dennoch ist der Tourismus Haupteinnahmequelle für 75% der Einwohner. Sie arbeiten vor allem im Touristenzentrum Es Pujols in einem der vielen Hotels, Hostels, Restaurants, Bars, Supermärkte, Boutiquen oder Souvenirläden.

Doch es gibt auch noch Landwirtschaft auf der Insel – der wichtigste Agrarzweig ist der Weinanbau. Seit Mitte des 13. Jahrhundert beschäftigen sich die Bauern mit den weißen und roten Trauben. Die traditionell angebaute Rebsorte ist Monastrell. Bei den roten Sorten sind Fogoneu, Tempranillo, Cabernet Sauvignon und Merlot zu nennen, die weißen Sorten machen Malvasia, weiße Prensal, Chardonnay und Viognier aus. Der Wein wird ausschließlich vor Ort abgefüllt sowie vertrieben und trägt eine offizielle Kontrollnummer. Welcher Landwirt den besten Wein anbietet, das entscheidet ein jährlicher Wettbewerb, dessen Gewinner auf den Dorffesten von San Francesc und Sant Ferran gekürt wird.

Obwohl seit Mitte der 80er Jahre Formentera bei Urlaubern – vor allem Deutschen und Italienern – immer beliebter wird, konnte sich die Insel ihre natürliche Schönheit bewahren. Viele Initiativen zur Erhaltung der Landschaft, ein Dünen-Regenerationsprogramm sowie strenge Vorgaben zur Instandhaltung und Erweiterung der Straßen, zum Bau von Gebäuden sowie dem Aufruf zur Nutzung von Fahrrädern, tragen dazu bei, dass Formentera seine Ursprünglichkeit nicht verliert.

Ein anderer Grund ist sicher die öffentliche Anbindung. Das Eiland besitzt keinen eigenen Flughafen. Die Anreise erfolgt über den Aeropuerto de Ibiza San José. Busse oder Taxis bringen die Reisenden zum nahegelegenen Hafen, von wo aus Katamarane die Urlauber in 30 Minuten, oder langsamere Schiffe/Fähren in 45 Minuten, auf die kleine Schwesterinsel bringen. Auf Formentera selbst kann man sich ein Taxi zum Hotel nehmen oder einen anderen fahrbaren Untersatz mieten. Bei Pauschalreisen übernimmt der Reisveranstalter den Transfer. Es gibt auch ein eigenes, gut ausgebautes Busnetz – die meisten Urlauber nutzen aber den Drahtesel zur Fortbewegung.

Unterkünfte gibt es auf Formentera vor allem in den größeren Orten. Die meisten Hotels, Apartments oder Hostels weist Es Pujols auf. Campingplätze sucht man vergebens – wildes Campen kann sehr teuer werden.

Kulinarische Genüsse auf Formentera

Die Insel Formentera bietet ein reichhaltiges Angebot an kulinarischen Genüssen. Es gibt einige sehr angesagte Restaurants wie das Mirador auf La Mola mit seinem spektakulären Blick auf die Insel. Und Bars, in denen über die Jahre auch immer wieder Film- und Rockstars gern gesehene Gäste waren. Neben internationaler Küche bieten vor allem traditionelle Restaurants inseltypische Gerichte an.

Nicht auslassen sollte man Arroz marinero (Reis mit Fisch und Schalentieren im Tontopf), Pescado en salsa verde (verschiedene Fischsorten mit Kartoffelscheiben in Kräuter-Knoblauch-Soße) oder auch Zarzuela de pescados (Fischeintopf im eingedickten Sud) sowie die landestypischen Tapas – sehr zu empfehlen sind die marinierten Sardellen (Tapas Boquerones al vinagre). Vor allem Fischgerichte vom Roja, Zackenbarsch, Lubina, Rascasa, Pez Volador, Araña und Langusten findet man in der Inselküche.

Vom Essen allein lebt man aber nicht – die einheimischen Getränke gehören unbedingt dazu: Als Apéritif ist der Palo sehr beliebt. Der Likör enthält Aromen der Chinarinde und des Enzians, die dunkle Tönung bekommt er durch Hinzufügen von karamellisiertem Zucker. Er wird mit Eiswürfeln und einer Scheibe Zitrone gereicht. Frígola hingegen wird zum Eis bzw. Dessert gereicht, die Spirituose der Pityusen enthält Thymian.

Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele

Hippiemarkt auf Formentera

San Francisco Javier

In der Hauptstadt und dem Verwaltungssitz der Insel Formentera, San Francisco Javier, leben 1.500 Menschen. Hier ist zudem das Museu Etnologic angesiedelt. Besucher lernen im Heimatkundemuseum das Leben der Inselbewohner vor dem Beginn des Tourismus in den 60er Jahren kennen. Am Marktplatz stehen das Rathaus der Insel und die Wehrkirche mit ihren dicken Mauern aus dem 18. Jahrhundert. Im ehemaligen Rathaus finden jetzt Kunstausstellungen statt. Eine schöne Fußgängerzone und viele Geschäfte laden zum Bummeln ein.

San Fernando

Der Ort San Fernando bildet den Mittelpunkt der Insel. Neben einer Kirche kann man hier den Treffpunkt der Hippies besuchen, die legendäre Bar Fonda Pepe. Besonders beliebt ist der Ort bei Einheimischen und Urlaubern in den Abendstunden. Auf dem Kirchplatz finden immer wieder Veranstaltungen und am 30. Mai das San Ferran-Fest statt. In San Fernando findet man zudem eine Gitarrenbauschule: In Kursen erlernen die Teilnehmer, wie sie ihre eigene E-Gitarre bauen.

Es Pujols

Es Pujols ist der größte Ferienort auf Formentera. Seit den 50er Jahren gibt es hier Touristenunterkünfte, davor gab es nur die typischen Bootshütten der Fischer. Es Pujols bietet tagsüber Entspannung am „stadteigenen“ Strand, abends pulsiert das Leben in den Restaurants und Kneipen. Die Strandpromenade mit ihren Palmen bietet sich zum Flanieren und Bummeln an. In den Abendstunden kommen Händler und verkaufen Schmuck, Textilien und Kunsthandwerk. Das Nachtleben der Insel spielt sich in den Discos Magoo und Flower Power ab. Wer erst morgens seinen Weg ins Hotel nimmt, kann sich beim deutschen Bäcker Espardell mit frischen Sesam- und Mohnbrötchen stärken.

La Savina

Das Tor nach Formentera ist La Savina. Im kleinen Hafenort kommen alle Urlauber an und reisen von dort wieder nach Ibiza. Den Namen La Savina verdankt der Ort einem Nadelgehölz, das die karge, aber reizvolle Insellandschaft prägt. Am östlichen Hafenrand befindet sich eine kleine Marina. Hier sitzt man gemütlich in Cafés und genießt den Blick aufs bunte Treiben.

Ses Salines

Ganz in der Nähe von La Savina befindet sich Ses Salines, ein Gebiet, in dem früher Salz abgebaut wurde. Seit 1992 ist es ein Naturreservat. Besucher erwartet ein seltenes Naturschauspiel – die Salzkrusten spiegeln sich rosa und violett in der Sonne. Die Salzgewinnung war ehemals eine sehr gute Einnahmequelle für die Einwohner der Insel. Die stillgelegten Anlagen will man wohl aus ökologischen Gründen abermals in Betrieb nehmen. Der Binnensee Estany Puden ist Teil der Ses Salines. In und um ihn konnte sich in den letzten Jahren eine einzigartige Flora und Fauna entwickeln.

El Pilar

El Pilar ist der östlichste Ort Formenteras. Auf dem Hochplateau La Mola gelegen zieht er vor allem Kunstbegeisterte an – denn hier findet regelmäßig der berühmte Hippie-Markt statt. Im Ort befindet sich die schöne Kirche Iglesia del Pilar, die 1784 erbaut wurde. Abseits der Markttage ist es ruhig und beschaulich. Rund um den Ort trifft man noch auf das ursprüngliche Formentera, landschaftlich genutzte Flächen und einen Leuchtturm direkt am Kap.

Hippie-Markt

In Erinnerung an die alten Zeiten und die immer noch auf der Insel anzutreffenden Hippies, findet im Sommer jeden Mittwoch und Sonntag von 16.00-21.00 Uhr in El Pilar auf La Mola ein Kunst- und Hippie-Markt statt. Hier findet man abseits der üblichen Souvenirangebote schöne Mitbringsel. Angeboten wird eine bunte Mischung aus Kunsthandwerk, Kleidung und Kulinarischem. Einigen Künstlern kann man dabei sogar bei der Arbeit zusehen. Livemusik darf dabei natürlich nicht fehlen.

Strände

Die über 20 Strände auf Formentera verbreiten karibisches Flair. Fehlen auch die dazugehörigen Palmen, so spiegelt sich ihr feiner Sand hell in der Sonne und das angrenzende Meer zeigt sich türkisblau. Man sagt, die Strände gehören zu den schönsten und saubersten der Mittelmeerregion – alle sind flach abfallend, so dass auch Kleinkinder im Wasser getrost plantschen können.

Platja Llevante / Platja Illetas

Platja Llevante und Platja Illetas liegen an der Landzunge hinter den Salinen und gehören zu den längsten Stränden der Insel. Je nach Wetterlage kann man schnell die Seitenabschnitte wechseln.

Estany des Peix

Der Strand Estany des Peix gehört zu La Savina. Er hat eine Länge von 1 km, die Bucht selbst hat einen Durchmesser von 4 km. Ihre Küstenzone ist teilweise zerklüftet – Boote können vom Meer nur durch die kleine Einfahrt Sa Boca passieren. Die kleinen Buchten sind besonders bei Familien beliebt. Der Zugang zum Meer, das keinen Wellengang besitzt, ist bei allen flach. In den Calas wird getaucht, gesegelt, Wasserski gefahren oder den kleinen Wasserratten das Schwimmen beigebracht.

Platja Arenals (S’Arenal)

Die Platja Arenals zählt zu den schönsten Stränden mit unzähligen Buchten, die selten voller Besucher sind. Jedoch gibt es hier auch gefährliche Strömungen. Für Touristen gibt es Bananaboot– und Tretboot-Fahrten sowie eine deutsche Tauchschule. Außerdem trift man sich hier am Piratabus, einer Bar, die ehemals in einem alten Bus angelegt war.

Platja Migjorn

Die langgezogene Badebucht Platja de Migjorn im Süden der Insel ist der längste Naturstrand der Insel (5 km). Der flach abfallende Strand ist immer wieder unterbrochen von Felsen, die ins Wasser ragen. Badeurlauber finden hier kleine Fischrestaurants – es gibt auch Hotels und Pensionen. Die Dünen hinter dem Strand sind seit dem Dünenschutzprogramm eingezäunt und dürfen nicht mehr betreten werden.

Sa Roqueta

Sa Roqueta ist einer der beliebtesten Strandabschnitte auf Formentera. Er liegt zwischen den Stränden von Es Pujols und Levante. Hier trifft man auf viele FKK-Liebhaber und Familien, die den flach ins Wasser abfallenden Strand genießen. Am Ende gibt es eine für Formentera typische Strandbar.

Es Caló

Die Strände Es Caló, bekannt als Ses Platgetes sowie Es Caló de Sant Agustí, gehören zum Touristenort Caló. Der Strand am Rande des Aufstiegs zu La Mola ist nicht sehr überlaufen, vor allem FKKler findet man dort. Der Küstenabschnitte besticht durch feinen, weißen Sand. Ab und zu mischen sich noch Felsen darunter. Der Einstieg ins kristallklare Meer ist flach, der Sandstrand wird durch ein Dünensystem mit Pinien, Sadebäume und Garrigue abgeschlossen. Auch hier ist es möglich in einiger Entfernung zum Strand zu ankern. Einst war Es Caló der zweite Naturhafen Formenteras.

Playa Es Pujols

Die Bucht von Playa Es Pujols liegt im touristischen Zentrum der Insel. Am Ende befindet sich ein Sportcenter, das alle Arten von Wassersport anbietet. Auch eine Strandbar fehlt nicht. An der Strandpromenade reihen sich zudem Restaurant an Restaurant. Durch die gute Erreichbarkeit ist die Bucht sehr stark besucht. Dafür wird man mit herrlichem Sand und türkisblauem Wasser belohnt.

Buchten und Kiesstrände

Auf Formentera gibt es nicht nur weiche Sandstrände, mit ihrem flachen Einstieg ins Meer, sondern auch vier Buchten mit Kiesstränden, die zum Baden und Tauchen einladen. Hier können auch strandnah kleinere Boote vor Anker gehen: Caló des Moro, Caló des Duri, Cala en Baster und Platja de Tramuntana.

Caló des Duri

Die Caló des Duri oder d’en Trull liegt bei Cala Saona in einem Naturschutzgebiet von Cap Alt, das vor allem bei FKKlern beliebt ist. Dieser kleine und unberührte Meereseinschnitt ist von steilen und unbewachsenen Felswänden umgeben. Der Strand besteht eigentlich nur aus Felsen, die sich von der Steilküste gelöst haben. Die Bucht besticht durch kristallklares Wasser, das zum Tauchen über Sand- und Felsengrund einlädt.

Platja de Tramuntana

Die Platja de Tramuntana befindet sich im Norden, fünf Kilometer von Sant Ferran de ses Roques entfernt. An dem kilometerlangen Strand aus Felsen und Sand findet man viele FKK-Anhänger. Er ist meist menschenleer, da an diesem Küstenabschnitt häufig starke Winde wehen. 150 m vom Strand entfernt kann geankert werden.

> Eine Übersicht der Strände auf Formentera mit Bildern, Anfahrtsbeschreibungen, usw. findet man auf http://www.platgesdebalears.com/caplaibFront/portada_isla.de.jsp?cIsl=FO

Insel Espalmador

Die Insel Espalmador liegt 150 m von der Nordspitze Formenteras entfernt. Auf dem drei Quadratkilometer großen Eiland befindet sich neben einem der schönsten Naturstrände in einer Bucht auch ein alter Wachturm. Die Attraktion ist sicher das schwefelhaltige Schlammbad, das gut für die Haut sein soll. Bei gutem Wetter kann man die Insel schwimmend erreichen, bei flachem Wasser auch zu Fuß. Oder man nimmt das Schiff, das von La Savina abfährt. Ebenfalls zu Formentera gehört die kleine Nachbarinsel S’Espardell, die aber nicht so leicht zu erreichen ist.

Leucht- und Wachtürme

Auf Formentera gibt es zwei Leuchttürme und fünf antike Wachtürme. Die Leuchttürme thronen auf den beiden Kaps im Süden und Osten. Sie bieten einen herrlichen Ausblick aufs Meer. Bei Sonnenuntergang lohnen sich auch Abstecher zu den steinernen Wächtern. Die Wachtürme entstanden im 18. Jahrhundert, um die Bevölkerung vor Piratenangriffen zu schützen. Sie stehen an strategisch wichtigen Punkten der Insel und dienten zur visuellen Kommunikation, um die Inselbewohner frühzeitig vor den Piraten zu warnen.

Leuchtturm Cap de Barbariar

Der Leuchtturm steht einsam auf dem Cap de Barbariar. Zu ihm führt ein Weg von San Francisco durch dünn besiedelte Regionen. Belohnt wird der Besucher mit einem ungetrübten Blick aufs Meer.

Leuchtturm Cap de Molar

Zwei Kilometer von El Pilar entfernt befindet sich der Leuchtturm auf der Hochebene La Mola. Hier gibt es auch eine Gedenktafel für den Schriftsteller Jules Verne, denn eine seiner Geschichten spielte teilweise auf Formentera. Wer gute Augen hat und klare Sicht erwischt, kann die Küste Afrikas am Horizont ausmachen.

Torre de sa Guardiola

Der Wachturm Guardiola befindet sich auf der vorgelagerten kleinen Insel Espalmador und wurde zwischen 1749 und 1750 erbaut. Vor einigen Jahren hat ihn die Gemeinde restaurieren lassen.

Weitere Wachtürme

Die Torre de sa Punta Prima, Torre de la Gavina, Torre des Garroveret in Cap de Barbaria, Torre des Pi des Català errichtete man erst später. In ihnen brachte man die Artillerie unter, um die Türme nicht nur als Wachposten einzusetzen, sondern von ihnen aus die Insel aktiv zu verteidigen.

Tropfsteinhöhle Xeroni

Die Tropfsteinhöhle Xeroni wurde 1975 nur durch Zufall bei einem Brunnenbau entdeckt. Sie besteht aus einem einzigen ca. 700 m² großen beleuchteten Raum, die Temperatur in der Höhle liegt das ganze Jahr über 22° Celsius. Obwohl die Decke an manchen Stellen nur einen Meter dick ist, hält sie die Belastung des Hauses aus, dessen eine Hälfte über der Höhle erbaut ist. Besucher können die Höhle von Mai bis Oktober jeweils von 10.00-13.30 und 14.30-20.00 Uhr besichtigen.

Bildquellen und -lizenzangabe:

1. Bild (Header): Insel Formentera von Manolo Gómez unter der CC

2. Bild: Strand Illetes von diluvi unter der CC

3. Bild: Wachturm von diluvi unter der CC

4. Bild: Hippie-Markt von Samu unter der CC

1 Kommentar »
  1. Ich muss sagen ich habe selten eine so informativen und umfassenden Guide über Formentera gelesen. Wirklich, Hut ab! Kann mir jetzt ein gutes Bild machen…

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