Cáceres (Provinz)

Die Provinz Cáceres liegt in der autonomen Gemeinschaft Extremadura in der Mitte von Westspanien. Cáceres ist mit einer Fläche von 19.868 km² die zweitgrößte Provinz Spaniens nach Badajoz, das ebenfalls in der Extremadura liegt, jedoch mit 20 Einwohnern pro km² eher dünn besiedelt. Es leben etwa 415.000 Menschen in Cáceres, davon etwa ein Fünftel in der gleichnamigen Hauptstadt. Die zweitgrößte Stadt der Provinz ist Plasencia.

Besonders beeindruckend ist die Altstadt von Cáceres, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Ebenfalls sehenswert sind die Städte Trujillo und Guadalupe, mit dem Kloster, welches ebenfalls zum Erbe der Menschheit ernannt wurde.

Die Provinz Cáceres auf einen Blick

Land: Spanien
autonome Gemeinschaft: Extremadura
Hauptstadt: Cáceres
Fläche: 19.868 km²
Einwohner: 412.899
Bevölkerungsdichte: 20,8 Einwohner/km²
angrenzende Gebiete: Salamanca, Ávila, Toledo, Badajoz, Portugal
Amtssprache: Spanisch

Quelle: Zahlen Wikipedia

Naturparks:

  • Nationalpark Monfragüe
  • Naturschutzgebiet Los Barruecos
  • Naturschutzgebiet Tajo Internacional

Die einzigartige Lage

Nationalpark Monfragüe

Die Provinz Cáceres liegt im Norden der Extremadura. Sie grenzt nördlich an die Provinz Salamanca, nordöstlich an die Provinz Ávila, im Osten an die Provinz Toledo, im Süden an die Provinz Badajoz und im Westen an Portugal.

Der Fluss Tajo durchquert die gesamte Provinz, südlich von ihm liegt die Provinzhauptstadt Cáceres. Viele Bauwerke erzählen von einer ereignisreichen Geschichte, die bis zu den Römern zurückreicht.

Im Norden der Provinz Cáceres liegt ein einzigartiger Nationalpark, der von schroffen Felsen, Hügeln, mediterranen Wäldern und Wasser geprägt ist: der Nationalpark Monfragüe. Er liegt am Zusammenfluss des Rio Tajo und des Rio Tiétar. Die Flusstäler und die felsige Berglandschaft bieten ideale Lebensräume für selten gewordene Raubvögel, z.B. Adler und Geier.

Besonders im Frühjahr verzaubert das Tal Valle del Jerte zur Zeit der Kirschblüte mit wohlduftenden Blüten Nasen und Augen der Besucher.

Klima

In der Provinz herrscht mediterranes Kontinentalklima mit oft heißen Sommern und vergleichsweise kalten Wintern. Im Winter fallen die Temperaturen in Cáceres auf 10° C bis -5° C. Im Sommer hingegen steigen sie auf heiße 35° C und mehr. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 16 Grad. Besonders regenreiche Monate sind April, Mai, Oktober und November.

Wirtschaft

Die Hauptzweige der Wirtschaft der Provinz sind die Landwirtschaft, Textilindustrie, Keramikerstellung sowie der Tourismus. Die zum Weltkulturerbe erklärte Altstadt von Cáceres lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher an.

Infrastruktur

Das Straßennetz in der Provinz Cáceres ist gut ausgebaut. Die Stadt Badajoz in der gleichnamigen Nachbarprovinz verfügt über einen Flughafen, der meist jedoch nur von inländischen Maschinen angeflogen wird. Die großen Maschinen aus Deutschland landen in größeren Städten Spaniens. Von dort aus ist die Provinz Cáceres gut per Mietwagen, Bus, Bahn oder Taxi zu erreichen. Über die Autovia de Extremadura, die Autobahn A5, die Caceres und Badajoz mit Madrid und Lissabon verbindet, sowie über die Landstraße N-630, die die Region von Norden nach Süden durchläuft, erreichen Urlauber schnell ihren Urlaubsort in Cáceres.

Parador

Parador de Guadalupe

Parador ist in Spanien eine Kurzbezeichnung für Parador Nacional, staatlich betriebene Hotels mit historischer Bausubstanz. Die zahlreichen Paradores wurden auch in der Provinz Caceres seit 1928 von der spanischen Regierung in umgebauten Burgen, Schlössern, Klöstern oder anderen historischen Gebäuden als Fremdenzimmer eingerichtet. Besonders für Touristen ist eine Übernachtung in einem der Paradores wie Parador de Caceres (Herrschaftshaus aus dem 14. Jahrhundert), Parador de Guadalupe (Spital aus dem 15. Jahrhundert), Parador de Trujillo (Kloster aus dem 16. Jahrhundert) oder Parador de Plasencia (Kloster aus dem 15.-17. Jahrhundert) empfehlenswert.

Tourismus

Die Provinz bietet für Gäste zahlreiche Pensionen und Hotels wie das Hotel Caceres Golf oder eben auch die besagten Paradores. Zahlreiche Unterkünfte finden sich außerdem in der Hauptstadt Cáceres, zum Beispiel im Zentrum Richtung Plaza Major in unmittelbarer Nähe der historischen Altstadt. Am Wochenende und an Feiertagen kann das Angebot jedoch auch knapp werden. Dann sollten Zimmer rechtzeitig reserviert werden.

Einkäufe

Die Provinz Cáceres bietet eine große Vielfalt an kunsthandwerklichen Produkten. Beliebte Souvenirs sind zum Beispiel die Kupfer- und Messingarbeiten aus Guadalupe, die aus Holz oder Vulkangestein hergestellten Pfeifen aus Gasco oder die Klöppelspitzen sowie Holzschnitzereien aus der Sierra de Gata. Außerdem ist die Provinz über die Landesgrenzen hinaus bekannt für die Werke der Korbflechter aus Baños de Montemayor, Töpferwaren aus Ceclavín, Stoffe aus Torrejoncillo oder Keramik aus Arroyo sowie Hüte aus Montehermoso.

Geschichte der Provinz Cáceres

  • etwa 34 v. Chr.: Gründung von Cáceres durch die Römer unter Quintus Caecilius Metelus als Norba Caesariana
  • 6. Jhd.: Zerstörung der Stadt Cáceres durch die Goten
  • 9. Jhd.: Mauren erkennen die strategische Bedeutung der Region, zahlreiche Türme entstehen, die auch noch heute erhalten sind, wie der Torre del Bujaco
  • 1169: Reconquista unter König von León, Fernando II – Könighaus konnte die Stadt nicht verteidigen und übergab sie den Santiagoorden
  • 1179: Rückeroberung durch die Mauren
  • 1229: Endgültige Eroberung durch den König von León, Alfonso IX.
  • 15. Jhd.: Isabel I de Castilla befahl nach einem Streit mit ihrer Rivalin Beltraneja, die Schleifung der Türme – Beiname Cáceres: „enthauptete Hauptstadt“
  • 1985: Hauptstadt Cáceres wir zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt

Kulinarische Genüsse

Für die Provinz Cáceres typische Speisen sind Lammtopf, Schmortopf mit Ziegenfleisch, gebratene Brotkrumen mit Chorizo-Wurst und Speck, sopas canas eine Suppe aus Milch, Brot, Öl, Knoblauch und Ropavieja – Fleisch in Soße mit Ei und Tomate. Bekannt ist auch der Ibérico-Schinken mit dem Gütesiegel Dehesa de Extremadura, der Salat Zorongollo und das Fleischgericht Cuchifrito. Zu den Gerichten werden regionale Weine, wie der Ribera del Guadiana, gereicht. Als Dessert werden häufig Käse aus Schaf-, Ziegen- und Kuhmilch, aber auch köstliche süße Naschereien, angeboten.

Feste in der Provinz Cáceres

  • März/April: Semana Santa de Cáceres – Karwoche in Cáceres mit Zug der Heiligenfiguren
  • Mai: WOMAD-Festival (World of Music, Arts and Dance) – ein Projekt des Engländers Peter Gabriel
  • variierende Termine: Klassische Theaterfestival („Festival de Teatro Clásico“) von Cáceres

Regionen, Städte und Sehenswürdigkeiten

Hauptstadt Cáceres

Die Hauptstadt Cáceres wurde im Jahre 1985 aufgrund ihrer einzigartigen Baudenkmäler zum Erbe der Menschheit – UNESCO Weltkulturerbe – erklärt und unter Denkmalschutz gestellt. Alt-Cáceres, von Wehrmauern umgeben, wurde schon im Jahre 1930 zum Nationaldenkmal erhoben.

Cáceres ist jedes Jahr beliebtes Ziel zahlreicher Touristen, die auf Streifzügen durch die malerischen Gassen und eindrucksvollen Palästen auf Entdeckungsreise gehen. Wer eine Altstadt aus dem 17. Jahrhundert besuchen möchte, sollte nach Cáceres fahren.

Der Plaza Mayor (Plaza del General Mola) befindet sich außerhalb der Stadtmauer und bietet einen eindrucksvollen Blick auf den Torre del Reloj (Uhrenturm). Durch die Arco de la Estrella – Sternbogen – gelangt man zur Plaza de Santa María, dem Herzen von Alt-Cáceres.

Ein Besuch in Alt-Cáceres kommt einem Besuch in einer mittelalterlichen Stadt gleich. Dieser außergewöhnliche Flair verzaubert die Besucher und macht Alt-Cáceres zu einem beliebten Ausflugsziel. Im Osten am Tor Arco del Cristo finden sich Überreste der Römerstadt. Das an der Plaza Mayor gelegene Haupttor – Arco de la Estrella – wurde von Churriguera erbaut.

Durch dieses Tor gelangt man zu Straßen und Plätzen, in denen die Geschichte noch zu leben scheint. Einer dieser Plätze ist der Santa María mit der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Nebenkathedrale, der Diözese Coria-Cáceres (erbaut von 1169 bis 1173). Historiker gehen davon aus, dass diese Kirche über einer früheren Kirche errichtet wurde.

Direkt neben der Kirche finden Besucher den Palast Carvajal aus dem 12. Jahrhundert, der gleichzeitig Sitz des Tourismus Patronats von Cáceres ist und mit einem runden Turm aus Bruchsteinmauerwerk im Almohadenstil beeindruckt. Ein weiterer Palast, der Ovando Palast, ist im Stile der Renaissance erbaut. Seine Inschrift zeigt von seiner Bedeutung im 16. Jahrhundert. Der Palast wurde von der Familie Ovando erbaut, deren Sohn Nicolás hieß. Nicolás wurde von den katholischen Königen zum Gouverneur Westindiens gemacht und nahm in der „Neuen Welt“ den Platz von Größen wie Kolumbus oder Bobadilla ein.

Durch eine Straße voneinander getrennt sind der Bischöfliche Palais, der von Bischof Galarza errichtet wurde und der gotische Palast Mayoralgo. Rechts neben dem Palast Mayoralgo steht das Haus der Golfines de Abajo.

Setzt man den Weg weiter fort, gelangt man zur Kirche San Mateo, einer ehemaligen Almohadenmoschee. Neben der Kirche befindet sich der gegenwärtige Sitz der Militärbehörde im Palast Las Cigúeñas (Storchenpalast), in dessen Nähe außerdem das Provinzmuseum im Haus der Wetterfahnen, der Casa de las Veletas, liegt.

Im oberen Stadtteil, gegenüber des Provinzmuseums, steht der Palast der Golfines de Arriba mit Huldigungsturm aus dem 15. Jahrhundert sowie Pinakothek mit Werken von Luis Morales und El Divino.

Weiterer prachtvoller Bau in Cáceres ist der achteckige Turm Torre Desmochada, welcher dem berühmten sevillanischen Turm Torre del Oro als Modell diente.

Plasencia

Plasencia ist die zweitgrößte Stadt der Provinz Cáceres, hat knapp 37.000 Einwohner und liegt an der Mäander des Jerte, wo verschiedene Landschaftszonen aufeinandertreffen: La Vera, Jerte-Tal und Ambroz-Tal.

Die Stadt hat zwei Kathedralen. Die alte Kathedrale (13. Jhd.) mit zisterziensischen Einflüssen und frühgotischen Elementen und die neue Kathedrale (16. Jhd.) im Stil der Renaissance. Der Marktplatz hat einige außergewöhnlich schöne Gebäude vorzuweisen, die – wie die Kathedralen – aus den verschiedensten Epochen stammen.

Die Stadt ist außerdem eine wichtige Station auf dem berühmten Jakobsweg, die die Pilger auf ihrem Weg nach Santiago de Campostela passieren.

Trujillo

Der Ort Trujillo lässt Namen wie Francisco Pizarro, den Eroberer von Perú, Orellana, den Entdecker des Amazonas, Diego Garcia de Paredes, den Samson der Extremadura, in der Erinnerung lebendig werden.

Ein herausragendes Bauwerk in Trujillo ist die Santa María la Mayor (13.-16. Jhd.) mit dem romanischen Turm und dem Hochaltarrentabel des, aus Salamanca stammenden, Malers Fernando Gallegoin.

Ebenso sehenswert sind Trujillos mittelalterliche Festung und die Stadtmauern mit den sieben Toren.

Guadalupe

Das Dorf Guadalupe (Strom des Lichts – Ursprung in der katholischen Marienverehrung) zeichnet sich durch seine ländliche Architektur und sein königliches Kloster, einem Bauwerk im gotischen Mudejarstil, aus. Am 29. Juli 1496 ließ Christoph Kolumbus seine beiden indianischen Diener an dem Brunnen vor dem Eingang zum Kloster taufen. Besucher finden die alten Taufurkunden im ersten Taufbuch des Klosters.

Malpartida de Cáceres

Malpartida de Cáceres ist eine Gemeinde 10 Kilometer westlich von Cáceres. Sie beherbergt das 319 ha große Naturschutzgebiet Los Barruecos in dem u.a. der Weißstorch (span: Cigüeña) überwintert. 1997 wurde der Ort für seine Schutzmaßnahmen für Weißstörche von der Stiftung Europäisches Naturerbe als Europäisches Storchendorf ausgezeichnet.

Ausflugsrouten

Die Provinz Cáceres hat interessante Routen zu bieten, zum Beispiel die Silberstraße, eine alte Römerstraße, die Sevilla mit Astorga verband und später von Pilgern nach Santiago de Compostela genutzt wurde. Folgt man der Silberstraße erreicht man die zweitgrößte Stadt der Provinz, Plasencia, deren Stadtmauern ein reiches, kunsthistorisches Legat umschließen.

Ebenfalls im Norden der Provinz findet man den Ort Valverde de la Vera. Die Bewohner von Valverde de la Vera haben es verstanden, die traditionelle Architektur der Gegend zu bewahren. Hier findet man Straßen mit Bewässerungsgräben, kleine Plätze mit Säulengängen und mit Balkonen ausgestattete Häuser aus Lehmstein und Holz. Die Architektur, die von den Bewohnern Valverde de la Vera mit viel Hingabe gepflegt wurde, hat dazu geführt, dass der Ort zum historischen Denkmalensemble erklärt wurde.

Östlich der Hauptstadt Cáceres liegt Trujillo, auch die Wiege der Konquistadoren genannt. Im früheren Kloster Santa Clara aus dem 16. Jahrhundert ist heute das Parador-Hotel von Trujillo untergebracht. Einige Kilometer weiter finden Besucher den denkmalgeschützten Ort Guadalupe mit dem gotisch-mudejarem Claustro de Guadalupe, welches zum Weltkulturerbe erklärt wurde. In Guadalupe gibt es ebenfalls ein Parador-Hotel – das frühere Hospital San Juan Bautista aus dem 15. Jahrhundert.

Gartenfreunde kommen in der Gartenanlage der Abtei von Cáceres aus dem 16. Jahrhundert, deren Eigentümer Don Fernández Alvarez de Toledo – dritter Herzog von Alba war, auf ihre Kosten. Am Ufer des Ambroz sowie am Gebirge von Hervás gelegen, bietet der Garten mehrere bezaubernde Ausblicke über den Fluss. Vom einstigen Glanz der Gartenanlage ist heute nur noch die ursprüngliche Struktur erhalten, doch sowohl die geschichtliche Bedeutung als auch die umgebene Landschaft, machen einen Besuch lohnenswert.

Freizeitaktivitäten

Cáceres bietet seinen Besuchern zahlreiche Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten. Golf (Talayuela Golf Talayuela und Norba Club de Golf Cáceres zwei der besten Golfclubs Extremaduras), Segelfliegen, Reitausflüge, Mountainbiking, aber auch außergewöhnliche Ausflüge im Heißluftballon gehören ebenso dazu, wie klassische Wander- und Klettertouren. Die zahlreichen historischen Bauwerke und die zum Weltkulturerbe erklärte Altstadt Cáceres bieten viele Gelegenheiten, um auf den Wegen der Geschichte zu wandeln.

Zahlreiche Thermalbäder wie das Balneario Valle del Jerte Valdastillas (Jerte-Tal), Balneario el Salugral Hervás (Tal von Ambroz) oder das Thermalbad Montemayor Baños de Montemayor (Sierra de Béjar und Sierra de Candelario) bieten Besuchern außerdem die heilenden Kräfte des Thermalwassers. Die Provinz Cáceres eignet sich für alle Urlauber, die fern von Touristenhochburgen einen entspannten oder aktiven Urlaub verbringen möchten.

1. Bild (Header): PUEBLO DE MONROY.(Cáceres) von Jose Antonio Cotallo López unter der CC

2. Bild: MONFRAGÜE von Jose Antonio Cotallo López unter der CC

3. Bild: Parador de Guadalupe von Cayetano unter der CC

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